Kosten einer Feuerbestattung
Die Kosten für eine einfache Feuerbestattung betragen im Durchschnitt 5.830 Euro. Sie liegen damit weit unter dem Preis für eine Erdbestattung. Die Gesamtkosten setzen sich aus den Bestatterleistungen, Friedhofsgebühren, den Kosten für Sarg und Urne sowie den Grabstein und die Trauerfeier zusammen. Darüber hinaus kann eine Feuerbestattung auch Folgekosten für die Grabpflege nach sich ziehen. Grundsätzlich werden die Bestattungskosten von den Erben des Verstorbenen bezahlt.
Überblick: Kosten einer Feuerbestattung lt. Stiftung Warentest
Die Stiftung Warentest hat durchschnittliche Preise für Feuerbestattungen in verschiedenen Qualitätsstufen ermittelt. Die folgenden Preise können Ihnen zur ersten Orientierung dienen.
Leistungen | Qualität | ||
einfach | mittel | gehoben | |
Bestatterleistungen und Urkunden | 1.110 € | 1.410 € | 1.750 € |
Friedhofsgebühren und Krematorium | 1.085 € | 1.735 € | 3.095 € |
Sarg & Urne | 660 € | 1.100 € | 1.900 € |
Todesanzeige und Trauerfeier | 680 € | 1.150 € | 2.000 € |
Steinmetz- und Gärtnerleistungen | 2.295 € | 4.250 € | 6.440 € |
Gesamtkosten | 5.830 € | 9.645 € | 15.185 € |
Quelle: Stiftung Warentest Bestattung Spezial (10/2016)
Wichtigste Kostenfaktoren
Die größten Preistreiber für Feuerbestattungen sind einerseits die Friedhofsgebühren und andererseits der Grabstein. Auch die Dauergrabpflege kann die Kosten einer Feuerbestattung in die Höhe treiben.
- Die Friedhofsgebühren werden von der Gemeinde festgelegt und sind in jedem Ort verschieden. Je nachdem wo Sie wohnen, können diese hoch oder niedrig ausfallen.
- Durch die Wahl eines günstigen oder teuren Grabsteins können Sie jedoch die Gesamtkosten für eine Feuerbestattung beeinflussen. Auch wenn Sie die Grabpflege selbst übernehmen, können Sie beträchtliche Kosten sparen.
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Bestatterleistungen und Urkunden
Neben der hygienischen Grundversorgung mit Kühlung, Ankleiden und Einbetten des Verstorbenen übernimmt der Bestatter auch Leistungen wie die Überführung zum Bestattungshaus und zum Krematorium. Weiterhin fallen bei einer Feuerbestattung allgemeine Gebühren für Verwaltungsaufwände und Formalitäten wie das Ausstellen von Urkunden an.
Andere Leistungen werden von Drittanbietern ausgeführt. Der Bestatter tritt dafür in Vorleistung. Dazu zählen zum Beispiel die Ausstellung des Totenscheins durch einen Arzt sowie eine zweite, amtsärztliche Leichenschau, die vor der Einäscherung im Krematorium vorgenommen wird. Diese ist in allen Bundesländern außer Bayern bei einer Feuerbestattung Pflicht.
Friedhofsgebühren
Ein großer Teil der Kosten für eine Feuerbestattung entfällt auf die Friedhofsgebühren, die abhängig von der Region und der Lage des Grabes auf dem Friedhof sind. Die Friedhofsgebühren werden unterteilt in Grabkosten und Bestattungsgebühren: Durch die Grabkosten wird die Urnengrabstätte für einen gewissen Zeitraum erworben. Die Bestattungsgebühr beinhaltet neben dem Öffnen und Schließen des Grabes auch das Ausheben und Einebnen der Grabstelle.
Auf den meisten Friedhöfen stehen mehrere Grabarten für eine Feuerbestattung zur Verfügung: das Wahl-, Reihen- und Wiesengrab. Meistens ist außerdem möglich, die Urne anonym oder in einem Kolumbarium beizusetzen.
Wahlgrab
Bei einem Wahlgrab haben die Angehörigen die Möglichkeit, eine Grabstelle auszusuchen. Dies kann auch schon zu Lebzeiten geschehen. Zudem können mehrere Urnenplätze erworben werden, sodass Lebenspartner oder Familien gemeinsam beigesetzt werden können. Diese Grabart verursacht die höchsten Bestattungskosten.
Reihengrab
Das Reihengrab wird von der Friedhofsverwaltung zugewiesen. Seine Lage kann also nicht frei gewählt werden. Außerdem findet nur eine Urne Platz im Reihengrab – weitere Bestattungen oder eine Verlängerung der Ruhefrist sind nicht möglich. Aus diesen Gründen verursacht diese Grabart geringere Kosten als ein Wahlgrab.
Wiesengrab
Wiesengräber sind meist offene Rasenflächen, auf denen die einzelnen Gräber durch Tafeln gekennzeichnet sind. Ein Vorteil des Wiesengrabes ist, dass der Pflegeaufwand für die Angehörigen entfällt. Dafür können allerdings höhere Friedhofsgebühren anfallen, da der Friedhof die Pflege der Rasenfläche übernimmt.
Anonymes Grab
Bei einem anonymen Urnengrab handelt es sich um ein Wiesengrab ohne Kennzeichnung. Während der Beisetzung sind keine Trauergäste anwesend. Aus diesem Grund erfahren weder der Bestatter noch die Angehörigen, wo sich die letzte Ruhestätte befindet.
Kolumbarium
Eine weitere Möglichkeit der Urnenbeisetzung ist das Kolumbarium, eine Urnenwand. In dieser werden die Urnen beigesetzt und mit einer Steinplatte verschlossen. Sowohl Nutzungszeiten als auch die Bestattungskosten variieren standortabhängig.
Alternative Bestattungsformen der Feuerbestattung sind die See– und die Waldbestattung.
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Kosten von Kremation, Sarg und Urne
Nach der zweiten amtsärztlichen Leichenschau wird der Verstorbene im Krematorium eingeäschert. Die Kremationsgebühren sind entweder in den Friedhofsgebühren enthalten oder sie werden separat berechnet – in jedem Fall stellen einen Teil der Bestattungskosten dar.
Die Sargpflicht für Verstorbene gilt in Deutschland auch bei Feuerbestattungen – das heißt, dass die Kremation ausschließlich in einem Sarg durchgeführt werden darf. Der Verbrennungssarg ist in der Regel aus preiswerterem Material gefertigt und auch weniger aufwändig gearbeitet als ein herkömmlicher Sarg für eine Erdbestattung. Dadurch entstehen auch geringere Kosten.
Darüber hinaus fallen bei einer Feuerbestattung auch Kosten für eine Urne an. Nach der Einäscherung im Krematorium wird die Asche zunächst in eine schlichte Kapsel gefüllt. Für die Trauerfeier und anschließende Beisetzung wird die Kapsel dann mit einer ansprechend gestalteten Schmuckurne versehen. Schmuckurnen werden zum Beispiel aus Holz, Keramik, Kupfer oder Naturstoffen gefertigt und variieren im Preis je nach Material und Gestaltung.
Todesanzeige und Trauerfeier
Die persönliche Abschiednahme vom Verstorbenen kann weitere Kosten verursachen. Die folgenden Leistungen sind rein optional, werden aber bei den meisten Feuerbestattungen von den Angehörigen in Anspruch genommen:
- Um die Öffentlichkeit über den Tod des Verstorbenen zu informieren und um Trauergäste zur Beerdigung einzuladen, fallen Kosten für Trauerkarten und für eine Todesanzeige in der Zeitung an.
- Zur individuellen Gestaltung der Trauerfeier können Leistungen von Floristen, Trauerrednern und Musikern in Anspruch genommen werden.
- Im Anschluss an die Beisetzung gibt es üblicherweise eine Kaffeetafel oder einen Leichenschmaus, damit sich die Trauergäste vor der Rückfahrt stärken können. Die Kosten dafür variieren je nach Größe der Trauerfeier und der Anzahl der Gäste.
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Grab und Grabstein
Wenn ein neues Grab angelegt wird, müssen gegebenenfalls Kosten für den Friedhofsgärtner eingeplant werden, der die Erstbepflanzung vornimmt. Darüber hinaus fallen Kosten für eine Grabplatte oder einen Grabstein an. Diese können je nach Größe und Beschaffenheit des Grabmals stark variieren.
Folgekosten
Zu den Folgekosten einer Feuerbestattung zählt die Grabpflege. Wenn eine Gärtnerei die fortlaufende Pflege der Grabstelle übernimmt, müssen Sie mit mehreren Hundert Euro im Jahr rechnen. Deutlich günstiger wird es, wenn Angehörige die Pflege übernehmen. Doch auch dann fallen Material- und gegebenenfalls Anfahrtskosten an.
Aufgrund der geringeren Größe einer Urnengrabstätte sind die Folgekosten bei einer Feuerbestattung niedriger als bei einer Erdbestattung. Wird die Urne in einem Kolumbarium beigesetzt, in einem Bestattungswald oder im Meer, entfallen die Folgekosten komplett.
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Häufige Fragen
Die Kosten einer Feuerbestattung liegen lt. Stiftung Warentest zwischen 5.830 € und 15.185 €. Die genauen Kosten für Ihre Wunschbestattung können Sie mit unserem Bestattungskosten-Rechner ermitteln.
Die Kosten einer Feuerbestattung setzen sich aus folgenden Punkten zusammen:
- Leistungen des Bestatters
- Urkunden
- Friedhofsgebühren
- Einäscherung
- Sarg und Urne
- Grabstein
- Trauerfeier
Darüber hinaus kann eine Feuerbestattung auch Folgekosten für die Grabpflege nach sich ziehen.
Die Kosten für die Einäscherung werden vom Krematorium erhoben und sind bei allen Einrichtungen verschieden. Sie können zwischen 230 € und 560 € betragen.
Wichtige Kostenfaktoren bei einer Feuerbestattung sind die Friedhofsgebühren und die Grabgestaltung. Sie können hohe Kosten sparen, indem Sie ein Reihengrab und einen günstigen Grabstein wählen. Wenn Sie auch die Grabpflege selbst übernehmen, können Sie die Bestattungskosten weiter reduzieren.
Die günstigste Option ist in der Regel eine anonyme Bestattung. Dabei entfallen die Kosten für den Grabstein und eine aufwendige Grabgestaltung. Sie können die Bestattungskosten weiter reduzieren, indem Sie auch auf eine Trauerfeier verzichten.
Bei einer Bestattung im Wald oder auf See entfallen die Friedhofsgebühren sowie die Kosten für den Grabstein und die Grabpflege. Deshalb können die Waldbestattung und Seebestattung noch günstiger sein als eine Feuerbestattung.
Die deutschen Bestattungsgesetze schreiben vor, dass Verstorbene ausschließlich in einem Sarg transportiert und eingeäschert werden dürfen. Man spricht auch von der „Sargpflicht“. Deswegen wird auch bei der Feuerbestattung ein Sarg benötigt. Für die Einäscherung werden in der Regel günstige Verbrennungssärge verwendet.
Die Bestattungskosten sind vom Vermögen des Verstorbenen zu bezahlen. Wenn das Erbe die Kosten nicht abdeckt und die Hinterbliebenen die Bestattung nicht aus eigener Tasche bezahlen können, besteht die Möglichkeit, eine Übernahme der Bestattungskosten nach § 74 SGB XII zu beantragen („Sozialbestattung“).
Wenn die Erbmasse nicht ausreicht, um die Bestattungskosten in voller Höhe zu decken, können die Hinterbliebenen ihre Ausgaben als außergewöhnliche Belastung von der Steuer absetzen. Können die Kosten für die Bestattung dagegen komplett aus der Erbmasse bezahlt werden, ist ein Abzug nicht möglich.