Die traditionelle Erdbestattung im Sarg

Die traditionelle Erdbestattung oder Beerdigung auf dem Friedhof zählt bis heute zu den beliebtesten Bestattungsarten. Der Verstorbene wird dabei in einen Sarg aus Holz gebettet und in der Erde beigesetzt.

Gesetzliche Fristen

Je nach Bundesland muss eine Bestattung im Sarg spätestens 4 bis 10 Tage nach dem Todesfall erfolgen. Für die Planung und Organisation der Beerdigung bleibt also wenig Zeit. Am besten halten Sie Ihre Wünsche schon vorher fest, um Ihren Angehörigen viel Stress im Augenblick der tiefsten Trauer zu ersparen. Gerne beraten wir Sie zu einer Bestattungsvorsorge.

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Ablauf einer Erdbestattung

Sie können frei entscheiden, ob Sie eine Erdbestattung mit Trauerfeier ausrichten wollen oder eine unbegleitete Beisetzung auf dem Friedhof wünschen. Viele Angehörige finden es jedoch wichtig, an der Beerdigung teilzunehmen. Die gemeinsame Abschiednahme mit Familie und Freunden kann ihnen dabei helfen, den Verlust zu realisieren und mit der persönlichen Trauerarbeit zu beginnen.

Beisetzung mit Trauerfeier

Die Trauerfeier kann ganz nach Ihren Wünschen ausgerichtet werden. Sie dauert üblicherweise eine halbe Stunde, eine längere Feier ist aber auch möglich. Sie findet entweder in der Friedhofskapelle, in einer Kirche oder in der Trauerhalle des Bestatters statt.

Erdbestattung im Sarg

Rede

Die Trauerrede wird von einem Pfarrer oder Priester, einem professionellen Trauerredner oder einer Person aus Ihrem privaten Umfeld gehalten. Sie bildet den offiziellen Rahmen der Trauerfeier und würdigt den Verstorbenen und sein Leben. Im Vorfeld der Bestattung setzt sich der Redner mit Ihnen zusammen und bespricht die inhaltlichen Punkte der Rede.

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Musik

Die musikalische Begleitung der Trauerfeier erfolgt üblicherweise durch die Orgel oder von einem Tonträger. Wenn Sie wünschen, kann die Zeremonie aber auch von Cellisten, Akkordeonspielern, Flötisten oder anderen Musikern begleitet werden. Nicht immer ist klassische Musik gefragt. Die ausgewählten Stücke sollten die Vorlieben des Verstorbenen widerspiegeln. Heute kann bei einer Bestattung auch Rock- oder Popmusik gespielt werden.

Erdbestattung: Organist spielt Trauermusik

Dekoration

Ein Bild vom Verstorbenen verleiht der Trauerfeier eine sehr persönliche Note. Häufig wird ein gerahmtes Foto vor oder auf den Sarg gestellt. Die Trauerhalle oder Kapelle wird mit Trauerkränzen, Grabsträußen, Herzen und anderem Blumenschmuck dekoriert, die nach der Bestattung auf das Grab gelegt werden.

Grablegung

Nach der Abschiednahme begleitet die Trauergesellschaft die Sargträger mit dem Sarg bis zur Grabstelle. Auch hier wird manchmal noch ein Gebet gesprochen oder eine kurze Grabrede gehalten. Anschließend wird der Sarg in die Erde herabgelassen. Die Trauergäste können gegebenenfalls Blumen oder Wurfgrün in die Grube geben.

Beisetzung ohne Trauerfeier

Auch bei einer Beerdigung ohne Trauerfeier können die Angehörigen üblicherweise am aufgebahrten Sarg Abschied nehmen. Anschließend begleiten Sie die Sargträger zum Grab. An der Grabstelle besteht wiederum die Möglichkeit, ein Gebet oder ein paar Worte zu sprechen. Auch die Aussegnung durch einen Geistlichen kann hier vorgenommen werden. Die Beisetzung kann auch von Musik begleitet werden. Anschließend wird der Sarg der Erde übergeben.

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Es ist ein gutes Gefühl, wenn man von Experten betreut wird. Gerne planen wir für Sie Bestattungen nach Wunsch überall in Deutschland oder wir beraten Sie zu den Kosten einer individuellen Vorsorge.

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Grabarten

Bei einer Erdbestattung können Sie sich zwischen verschiedenen Grabarten entscheiden. Dies sind das Wahl-, Reihen- oder Wiesengrab, das anonyme Grab und die Gruft.

Wahlgrab

Ein Wahlgrab ist die teuerste Grabart auf dem Friedhof. Dafür bietet es Ihnen aber auch zahlreiche Vorteile:

  • Bei einem Wahlgrab haben Sie die Möglichkeit, die Größe und die Lage des Grabes selbst zu bestimmen.
  • Ein Wahlgrab kann als Einzel- oder als Mehrgrabstelle erworben werden. Dies ist besonders für Ehepartner oder Familien interessant, die nach dem Tod vereint bleiben möchten.
  • Nach Ablauf der Ruhefrist können die Nutzungsrechte an der Grabstätte verlängert werden. Anschließend sind weitere Beisetzungen möglich.
  • Im Rahmen der Friedhofsordnung gewährt Ihnen das Wahlgrab die größten Freiräume bei der Bepflanzung und der Gestaltung des Grabsteins.
  • Das Wahlgrab können Sie bereits zu Lebzeiten aussuchen und kostenpflichtig reservieren.

Erdbestattung: Wahlgrab

Reihengrab

Das Reihengrab wird einem Verstorbenen vor der Bestattung zugewiesen. Die Lage lässt sich nicht beeinflussen, sondern wird von der Friedhofsverwaltung bestimmt. Reihengräber sind Einzelgräber, deren Nutzungsrecht nach Ablauf der Ruhezeit nicht verlängert werden kann. Bei der Gestaltung des Grabes mit Blumen und Grabstein muss man sich zudem an Richtlinien des Friedhofs halten.

Reihengräber

Wiesengrab

Beim Wiesengrab wird auf eine individuelle Gestaltung mit Grabstein und Bepflanzung verzichtet. Nach der Beisetzung des Sarges wird auf der Grabstelle Rasen gesät. Es besteht allerdings die Möglichkeit, dass die Ruhestätte mit einer Grabplatte gekennzeichnet wird. Wiesengräber werden vom Friedhof gepflegt und die entstehenden Kosten über die Friedhofsgebühren abgerechnet.

Erdbestattung: Wiesengräber

Anonymes Grab

Das anonyme Erdgrab ist ein Wiesengrab ohne Kennzeichnung: Wie bei der Erdbestattung üblich, wird der Verstorbene in einem Sarg zur letzten Ruhe gebettet. Anschließend wird der Sarg auf einer Rasenfläche anonym beigesetzt. Die Grabpflege übernimmt auch hier der Friedhof.

Gruft

Bei einer Bestattung in der Gruft wird der Sarg mit dem Verstorbenen in einer oberirdischen oder unterirdischen gemauerten Grabstelle beigesetzt. Aufgrund der hohen Kosten wird diese Bestattungsart nur noch selten gewählt. Auf manchen Friedhöfen ist eine Bestattung in der Gruft aber auch heute noch möglich.

Erdbestattung: Gruft der bayerischen Könige in Ansbach

Wahlgrab Reihengrab Wiesengrab Anonymes Grab
Eigene Auswahl des Grabes ✔︎
Feste Ruhefrist ✔︎ ✔︎ ✔︎ ✔︎
Weitere Bestattungen möglich ✔︎
Grabpflege durch den Friedhof ✔︎ ✔︎

Kosten einer Erdbestattung

Die Kosten einer Erdbestattung liegen in der Regel über denen einer Feuerbestattung. Sie hängen maßgeblich von den Friedhofsgebühren des Beisetzungsortes ab. Darüber hinaus spielen bei den Bestattungskosten aber auch die Wahl von Sarg und Grabstein eine Rolle sowie die Ausgestaltung der Trauerfeier.

  • Je nach Höhe der Friedhofsgebühren und nach der gewünschten Qualitätsstufe für die einzelnen Leistungen können Sie mit Gesamtkosten zwischen knapp 8.000 und 20.000 Euro rechnen.
  • Preisgünstige Alternativen zur Erdbestattung sind die Seebestattung und die Waldbestattung.

Vor- und Nachteile einer Erdbestattung

Ist eine Erdbestattung die richtige Wahl? Wir haben für Sie noch einmal zusammengefasst, welche Punkte für und gegen eine Erdbestattung sprechen.

Vorteile

  • Traditionelle Bestattungsart
    Die Erdbestattung hat in Deutschland eine Jahrhunderte zurückreichende Tradition. Auch heute noch entscheiden sich 20 – 30 Prozent aller Deutschen für eine klassische Beerdigung im Sarg.
  • Offene Aufbahrung
    Am Tag der Bestattung ist ein Abschied am Sarg möglich. Trauerbegleiter empfehlen den Angehörigen, diese Gelegenheit zur Abschiednahme zu nutzen. Es kann dabei helfen, den Tod zu verstehen und zu verarbeiten.
  • Grabgestaltung
    Bei einer Erdbestattung bietet das Grab ausreichend Fläche für eine sehr persönliche Gestaltung mit Kerzen, Laternen und anderem Grabschmuck. Außerdem ist eine jahreszeitlich wechselnde Grabbepflanzung möglich.

Nachteile

  • Zeitdruck
    Der Verstorbene muss innerhalb weniger Tage beigesetzt werden. In dieser kurzen Zeit müssen Sie viele wichtige Entscheidungen treffen und die Beerdigung sowie die Trauerfeier organisieren. Bei einer Feuerbestattung bleibt Ihnen wesentlich mehr Zeit.
  • Kosten
    Die Erdbestattung verursacht höhere Kosten als eine Feuerbestattung. Im Vergleich zur Wald- oder Seebestattung ist sie sogar deutlich teurer. Größte Kostentreiber sind der Grabstein und die Friedhofsgebühren.
  • Weniger Grabarten
    Bei der Auswahl der Grabarten sind Sie gegenüber anderen Bestattungsarten eingeschränkt. Auf vielen kleineren Friedhöfen steht sogar nur ein Wahlgrab oder Reihengrab zur Auswahl – Wiesengräber und Gruftbestattungen werden nicht überall angeboten.

Rechtliches

In Deutschland besteht eine Friedhofspflicht. Dies bedeutet, dass jede Erdbestattung auf einem Friedhof stattfinden muss. Zudem ist bei jeder Bestattung gesetzlich vorgeschrieben, dass ein Sarg verwendet werden muss: Der Sarg wird zur Beerdigung und zur Überführung des Verstorbenen verwendet. Lediglich bei einer muslimischen Bestattung besteht die Möglichkeit einer Beisetzung ohne Sarg.

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Häufige Fragen

Die Preisspanne für Erdbestattungen in Deutschland liegt zwischen 3.600 € und 20.000 €. Die genauen Kosten hängen davon ab, welche Grabart Sie wünschen, wie das Grab gestaltet werden soll und wie hoch die Friedhofsgebühren in Ihrer Region sind. Auch die Auswahl des Sarges und die Ausgestaltung der Trauerfeier kann die Höhe der Gesamtkosten maßgeblich beeinflussen.

In Bezug auf die Erdbestattung gelten in Deutschland unterschiedliche Fristen. Je nach Bundesland muss eine Beerdigung spätestens 4 bis 10 Tage nach dem Todesfall erfolgen. 

Anonyme Erdbestattungen sind möglich, werden aber nur auf wenigen Friedhöfen angeboten. Es handelt sich dabei um anonyme Wiesengräber: Der Sarg mit dem Verstorbenen wird auf einer Rasenfläche beigesetzt und die Grabstelle wird nicht gekennzeichnet.

Nach der in Deutschland geltenden Sargpflicht dürfen Verstorbene ausschließlich in einem Sarg beerdigt werden. Erdbestattungen ohne Sarg sind also nicht möglich. Ausnahmen werden nur bei Bestattungen nach muslimischem Ritual gemacht: In diesem Fall werden die Verstorbenen in einem Leichentuch beerdigt. Für die Überführung zum Friedhof muss jedoch auch in diesen Fällen ein Sarg verwendet werden.