Beisetzung in der Gruft

Eine Bestattung in der Gruft wird in Deutschland nur selten gewählt. Unter bestimmten Voraussetzungen ist sie jedoch möglich. Wenn Sie sich für eine Gruftbestattung entscheiden, müssen Sie mit hohen Kosten rechnen, doch dafür bekommen Sie eine sehr exklusive Ruhestätte.

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Was ist eine Gruft?

Eine Gruft ist eine gemauerte Grabstelle, in der Särge mit Verstorbenen beigesetzt werden. Sie kann oberirdisch oder unterirdisch angelegt sein und ist häufig mit einem prachtvoll gestalteten Grabmal versehen. Die Särge werden im Gruftgewölbe frei aufgestellt und kommen nicht in direkten Kontakt mit dem Erdreich.

Der Begriff „Gruft“ leitet sich vom griechischen Wort „Krypta“ ab und bezeichnete ursprünglich einen unterirdisch gelegenen Kirchenraum. Auch dort wurden in der Vergangenheit kirchliche Würdenträger beigesetzt.

Wo gibt es Grüfte?

In einer Gruft wurden über viele Jahrhunderte vorwiegend Mitglieder adliger Familien bestattet. Manche Schlösser und Herrensitze verfügen daher über eigene Grüfte in ihren Kellergewölben oder auf dem umgebenden Gelände.

Gruft der bayerischen Könige in Ansbach

Gruft der bayerischen Könige in Ansbach

Erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts kam es auch für wohlhabende Bürger wie Kaufleute, Industrielle oder hohe Beamte in Mode, sich eine Gruft zu errichten. In der Folge entstanden zahlreiche repräsentative Familien-Erbbegräbnisse auf den städtischen Friedhöfen, von denen viele bis heute erhalten sind.

Ist eine Gruftbestattung heute noch möglich?

Gruftbestattungen sind in Deutschland theoretisch auch heute noch möglich. Praktisch finden sie allerdings kaum noch statt. Dafür gibt es zwei wichtige Gründe: Zum einen sind nur wenige Grüfte verfügbar. Zum anderen ist die Beisetzung in einer Gruft mit außerordentlich hohen Bestattungskosten verbunden.

Gruftbestattung in Ihrer Stadt

In den meisten Friedhofssatzungen finden sich keine Angaben zu Bestattungen in der Gruft. Fragen Sie deshalb bei der Friedhofsverwaltung nach, ob in Ihrer Stadt die Möglichkeit dazu besteht. Im Rahmen Ihrer Bestattungsplanung erkundigen wir uns selbstverständlich gerne für Sie.

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Kosten einer Gruftbestattung

Bei einer Bestattung in der Gruft ergeben sich für Sie Kosten durch das Bauwerk, das Grabmal, den Sarg und die Friedhofsgebühren. Außerdem zieht eine Gruftbestattung auch Folgekosten nach sich, die Sie bei der Bestattungsplanung berücksichtigen sollten.

Kosten für die Gruft

Eine neue Gruft zu errichten können sich nur wenige Menschen leisten. Zum Glück gibt es jedoch günstigere Alternativen: Manche Friedhöfe bieten heute die Möglichkeit, eine bereits vorhandene Gruft wieder herzurichten und neu zu belegen. In den meisten Fällen müssen diese Grüfte allerdings aufwändig saniert werden, was durchaus kostenintensiv sein kann.

Kosten für das Grabmal

Wenn Sie eine bestehende Gruft sanieren, können Sie unter Umständen auch das vorhandene Grabmal weiter benutzen. In diesem Fall müssen Sie lediglich die Kosten für eine neue Beschriftung sowie gegebenenfalls die Restaurierung tragen. Sollte kein Grabmal vorhanden sein oder andere Gründe die Errichtung eines neuen Grabmals erfordern, wird es deutlich teurer.

Gruft: Aufwändig gestaltetes Grabmal

Aufwändig gestaltetes Grabmal

Kosten für den Gruftsarg

Für eine Bestattung in der Gruft ist ein spezieller Gruftsarg erforderlich. Dieser ist für die Lagerung an der Luft konstruiert und deutlich kostspieliger als ein herkömmlicher Sarg. Gruftsärge sind in der Regel aus Metall gefertigt oder haben zumindest einen Einsatz aus Metall, der zur Beisetzung gegebenenfalls verlötet wird. Mitunter werden auch Steinsarkophage verwendet.

Kaisergruft: Sarkophag Maria Theresias

Sarkophag Maria Theresias

Kosten für den Unterhalt

Bei einer Beisetzung in der Gruft entfällt der Aufwand für die Grabpflege. Beachten Sie jedoch, dass während der gesamten Ruhezeit beträchtliche Kosten für die Instandhaltung der Gruft und des Grabmals entstehen können.

Friedhofsgebühren

Neben dem Bauwerk, dem Grabmal, dem Sarg und dem Unterhalt der Anlage stellen die Grabnutzungsgebühren einen weiteren Kostenfaktor dar. Je länger die Ruhefrist ist, desto höher sind auch die Grabnutzungsgebühren. Für Gruftbestattungen gelten besonders lange Ruhefristen. Aus diesem Grund müssen Sie mit relativ hohen Friedhofsgebühren rechnen.

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Lassen Sie sich vom Experten beraten. Gerne planen wir für Sie eine Bestattung nach Ihren Wünschen oder beraten Sie zu den Möglichkeiten einer individuellen Vorsorge.

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Ruhezeit in der Gruft

Die Ruhezeit in der Gruft ist deutlich länger als bei herkömmlichen Erdbestattungen. Da die Särge und mit ihnen die Körper der Verstorbenen nicht im Erdreich beigesetzt werden, dauern auch die Zersetzungsprozesse wesentlich länger. Aus diesen Gründen beträgt die Ruhezeit bei einer Bestattung in der Gruft je nach Friedhof zwischen 40 und 60 Jahren.

Was geschieht nach der Ruhezeit?

Wenn die Ruhezeit abgelaufen ist und nicht verlängert wird, werden die Gebeine der Verstorbenen umgebettet. Entweder werden sie in herkömmlichen Särgen an anderer Stelle neu bestattet oder es wird eine Feuerbestattung vorgenommen. Dadurch entstehen den Hinterbliebenen beziehungsweise ihren Erben weitere Kosten.

Verschiedene Arten von Grüften

Auf unseren Friedhöfen gibt es verschiedene Arten von Grüften. Je nachdem, wie sie baulich gestaltet sind und auf welche Weise sie genutzt werden oder wurden, unterscheidet man zwischen Familiengruft, Gemeinschaftsgruft und Erdgruft.

Familiengruft

Eine Familiengruft ist eine als Gruft angelegte Grabstätte, an der eine Familie das dauerhafte Recht zur Beisetzung ihrer verstorbenen Mitglieder erworben hat. Es handelt sich hierbei um Erbbegräbnisse, die oft über Generationen im Besitz einer Familie sind. Familiengrüfte sind häufig als Mausoleum gestaltet und haben einen repräsentativen Charakter.

Familiengruft auf dem Friedhof Bad Pyrmont

Familiengruft auf dem Friedhof Bad Pyrmont

Gemeinschaftsgruft

Neben den Familiengrüften gab es auf vielen Friedhöfen in der Vergangenheit auch Gemeinschaftsgrüfte. Dort konnten Verstorbene beigesetzt werden, die nicht über ein eigenes Erbbegräbnis verfügten. Beisetzungen in der Gemeinschaftsgruft sind in Deutschland heute nicht mehr üblich.

Erdgruft

Als Erdgruft bezeichnet man ein ausgemauertes Einzelgrab oder ein Überbehältnis aus Holz, Stein oder Beton, das für eine Erdbestattung benutzt wird. Der wesentliche Unterschied zur Beisetzung in einem herkömmlichen Erdgrab ist auch hier, dass der Sarg von Luft umgeben ist und nicht in direkten Kontakt mit dem Erdreich kommt.

Erdgrüfte sind vor allem in Nordamerika weit verbreitet. In Deutschland sieht man sie dagegen selten. In der Regel wird bei uns nur dann eine Erdgruft ausgehoben, wenn die Bodenbeschaffenheit eine rasche Zersetzung der sterblichen Überreste verhindert und der Kontakt mit dem Erdreich daher vermieden werden soll.

Unterschied zwischen Gruft und Mausoleum

Die Begriffe Gruft und Mausoleum werden oft synonym verwendet. Es handelt sich dabei aber um zwei verschiedene Dinge: Als Mausoleum bezeichnet man ein Grabmal in Form eines Gebäudes. Sein Inneres dient als Andachtsraum oder Kapelle. Die Gruft dagegen ist eine gemauerte Grabstelle, die sich zumeist unter dem Mausoleum befindet. Seltener werden die Särge auch im Andachtsraum beigesetzt. In diesen Fällen ist das Mausoleum tatsächlich mit der Gruft identisch.

Gruft: Mausoleum auf einem Friedhof

Mausoleum auf einem Friedhof

Manche der erhaltenen Mausoleen stehen heute unter Denkmalschutz. Die architektonisch bedeutsamen Bauten tragen viel zum Naherholungswert unserer Friedhofsanlagen bei und finden oft besondere Erwähnung in Friedhofsführern.

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Häufige Fragen

Eine Gruft ist eine gemauerte Grabstelle, in der Särge mit Verstorbenen beigesetzt werden. Die Särge werden im Gruftgewölbe frei aufgestellt und kommen nicht in direkten Kontakt mit dem Erdreich. Die Gruft kann oberirdisch oder unterirdisch angelegt sein und ist häufig mit einem prachtvoll gestalteten Grabmal versehen. Häufig ist die Gruft sogar der unterirdische Teil eines Mausoleums.

Gruftbestattungen sind in Deutschland theoretisch auch heute noch möglich. Praktisch finden sie allerdings kaum noch statt. Zum einen, weil nur wenige Grüfte auf unseren Friedhöfen verfügbar sind. Zum anderen, weil die Beisetzung in einer Gruft mit sehr hohen Bestattungskosten verbunden ist.

Manche Friedhöfe bieten heute die Möglichkeit, eine bereits vorhandene Gruft wieder herzurichten und neu zu belegen. Doch auch eine Sanierung ist in der Regel recht preisintensiv.

Eine Gruftbestattung ist sehr teuer. Zu den Kosten für die Sanierung eines bestehenden Bauwerks kommen die laufenden Kosten für die Instandhaltung, spezielle Gruftsärge sowie die Friedhofsgebühren. Für Gruftbestattungen gelten besonders lange Ruhefristen. Aus diesem Grund müssen Sie mit hohen Friedhofsgebühren rechnen.

Die Ruhezeit in der Gruft ist deutlich länger als bei herkömmlichen Erdbestattungen. Da die Särge nicht im Erdreich beigesetzt werden, dauern auch die Zersetzungsprozesse wesentlich länger. Aus diesen Gründen beträgt die Ruhezeit bei einer Bestattung in der Gruft je nach Friedhof zwischen 40 und 60 Jahren.

Die Begriffe Gruft und Mausoleum werden oft synonym verwendet. Es handelt sich dabei aber um zwei verschiedene Dinge: Als Mausoleum bezeichnet man ein Grabmal in Form eines Gebäudes. Sein Inneres dient als Andachtsraum oder Kapelle. Die Gruft dagegen ist eine gemauerte Grabstelle, die sich zumeist unter dem Mausoleum befindet. Seltener werden die Särge auch im Andachtsraum beigesetzt. In diesen Fällen ist das Mausoleum tatsächlich mit der Gruft identisch.