Bestattung im Mausoleum
Die Bestattung im Mausoleum war lange Zeit ein Privileg der Reichen und Adligen. Heute verfallen viele dieser eindrucksvollen Grabstätten unbeachtet auf den Friedhöfen. Doch manche Mausoleen finden neue Liebhaber: Mit etwas Leidenschaft und dem nötigen Kleingeld können Sie sich selbst ein Mausoleum renovieren und in eine Familiengrabstätte für Generationen verwandeln.
Was ist ein Mausoleum?
Ein Mausoleum ist ein imposantes Grabmal in Form eines Gebäudes. Es enthält einen Andachtsraum oder eine kleine Grabkapelle sowie eine darunter liegende Gruft, in der Särge oder Sarkophage mit den sterblichen Überresten Verstorbener beigesetzt werden.
Warum heißt es Mausoleum?
Namensgeber für alle Mausoleen ist das berühmte Grabmal des Maussolos, das sogenannte Maussol-eion in Halikarnassos (heute Bodrum). Maussolos war Statthalter von Karien (heute Westtürkei) im vierten Jahrhundert vor Christus. Sein Grabmal, das Mausoleum von Halikarnassos, zählt zu den Sieben Weltwundern der Antike: Es war knapp 50 Meter hoch und mit weißem Marmor verkleidet und gilt als Höhepunkt des architektonischen Schaffens in seiner Epoche. Als eines der letzten antiken Weltwunder wurde das Mausoleum erst im 16. Jahrhundert zerstört.
Das letzte erhaltene Weltwunder aus der Antike ist die Cheops-Pyramide bei Gizeh in Ägypten. Auch bei der Cheops-Pyramide handelt es sich um ein Mausoleum.
Wozu dient ein Mausoleum?
Die Geschichte der Mausoleen reicht bis in die Antike zurück. Ursprünglich wurden sie als Grabmale für Herrscher und andere Persönlichkeiten von hoher Bedeutung errichtet. Als prächtige, weithin sichtbare Bauwerke zeugten und zeugen Mausoleen von der Macht und vom Reichtum der dort Bestatteten – und von dem hohen Ansehen, das sie zu Lebzeiten genossen haben.
Auftraggeber für ein Mausoleum war nicht selten dieselbe Person, die später dort beigesetzt wurde. Auf diese Weise haben sich ägyptische Pharaonen, chinesische Kaiser und nicht zuletzt Maussolos von Halikarnassos mit ihren Mausoleen selbst ein Denkmal gesetzt.
Mausoleen in Deutschland
In Deutschland kamen Mausoleen erst zur Zeit der Klassizismus in Mode, also ab Ende des 18. Jahrhunderts. Seine Hochzeit hatte das Mausoleum in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Zu dieser Zeit entstand eine neue Mittelschicht wohlhabender Bürger, die ihrem sozialen Erfolg und ihrer Bedeutung durch aufwendige Erbbegräbnisse Ausdruck verleihen wollten.
Aufgrund ihrer Pracht und der beträchtlichen Kosten waren Mausoleen mit besonders hohem Prestige verbunden. Aus diesem Grund errichteten sich Kaufleute, Industrielle und hohe Beamte vom späten 18. bis zum frühen 20. Jahrhundert Mausoleen nach antiken Vorbildern auf den städtischen Friedhöfen.
Aufbau eines Mausoleums
Die Mausoleen auf unseren Friedhöfen verfügen in der Regel über zwei Geschosse: einen oberirdisch gelegenen Andachtsraum und eine darunter liegende Gruft, die von innen oder außen über Treppen zu erreichen ist. Sie wird nur für Beisetzungen geöffnet. Seltener befinden sich Gruft und Andachtsraum auf derselben Ebene oder sind in einem Raum zusammengefasst.
Das Äußere des Mausoleums ist entsprechend dem vorherrschenden Zeitgeschmack repräsentativ gestaltet. Besonders häufig findet man klassizistische Mausoleen mit klaren Linien, Säulen und Giebeln, die an griechische oder römische Tempel erinnern. Daneben gibt es auch neogotische und neoromanische Schöpfungen sowie spät errichtete Mausoleen, die vom Jugendstil inspiriert sind.
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Unterschied Mausoleum und Gruft
Die Begriffe Mausoleum und Gruft werden häufig synonym verwendet. Als Gruft bezeichnet man allerdings ausschließlich das meist unterirdische Gewölbe, in dem die Verstorbenen in ihrem Sarg oder Sarkophag ruhen. Mit der Bezeichnung Mausoleum ist dagegen das gesamte Bauwerk einschließlich des Grabmals gemeint.
Eine Gruft muss nicht zwingend Teil eines Mausoleums sein. Traditionelle Adelssitze wie Schlösser und Burgen verfügen oft über eigene Grüfte in ihren Kellergewölben oder unter der Schlosskapelle. Daneben gibt es auch Grüfte, die ganz ohne Gebäude auskommen. Sie werden an der Oberfläche durch schwere Grabplatten, zum Beispiel aus Granit oder Sandstein, abgeschlossen.
Bestattungen im Mausoleum heute
Bestattungen im Mausoleum sind grundsätzlich auch heute noch möglich. Ein neues Mausoleum zu errichten ist zwar schwierig, da viele Friedhöfe nicht über ausreichend Platz verfügen oder der Bauherr durch Vorschriften stark eingeschränkt ist. Ausgeschlossen ist es aber nicht – am besten fragen Sie bei der örtlichen Friedhofsverwaltung Ihrer Stadt oder Gemeinde nach.
Patenschaften für Mausoleen
Alternativ können Sie auf manchen Friedhöfen Patenschaften für architektonisch bedeutsame, erhaltungswürdige Mausoleen übernehmen. Sie verpflichten sich dadurch, das bestehende Grabmal zu sanieren und zu pflegen. Im Gegenzug wird Ihnen gestattet, selbst Beisetzungen im Mausoleum vorzunehmen. Werden Patenschaften für Mausoleen in Ihrer Stadt angeboten? Im Rahmen Ihrer Bestattungsplanung erkundigen wir uns gerne für Sie.
Mausoleum als Familiengrabstätte
Wenn Sie heute ein Mausoleum nutzen möchten, ist es als Wahlgrabstätte zu erwerben. Das bedeutet, dass Sie oder Ihre Nachkommen die Nutzungsrechte nach Ablauf der Ruhefrist immer wieder verlängern können. Darüber hinaus können Sie beliebig viele weitere Beisetzungen im Mausoleum vornehmen, je nachdem wie viel Platz die Gruft bietet. Daher eignen sich Mausoleen im Prinzip heute noch ideal als Familiengrabstätte.
Ruhezeit im Mausoleum
Die Ruhezeit in einem Mausoleum beziehungsweise in einer Gruft ist deutlich länger als bei herkömmlichen Bestattungen. Die Särge mit den Verstorbenen werden nämlich nicht im Erdreich beigesetzt, sondern lagern an der Luft. Daher dauern auch die Zersetzungsprozesse im Mausoleum wesentlich länger als in einem Erdgrab. Aus diesen Gründen beträgt die Ruhezeit bei einer Bestattung in der Gruft oder im Mausoleum je nach Friedhof zwischen 40 und 60 Jahren.
Was geschieht nach der Ruhezeit?
Wenn die Ruhezeit abgelaufen ist und die Nutzungsrechte für das Mausoleum nicht verlängert werden, bettet der Friedhof die Gebeine der Verstorbenen um. Sie werden entweder in einem herkömmlichen Sarg an anderer Stelle neu bestattet oder es wird eine Feuerbestattung vorgenommen. Die Kosten dafür sind von den Hinterbliebenen beziehungsweise deren Erben zu tragen.
Wo findet man Mausoleen?
Mausoleen findet man heute noch auf vielen deutschen Friedhöfen. Insbesondere auf den großen Zentral- und Parkfriedhöfen aus dem 19. Jahrhundert, die eingerichtet wurden, um die kleineren Stadtteilfriedhöfe zu ersetzen, haben sich Mausoleen als eindrucksvolle Zeugnisse großbürgerlicher Begräbniskultur erhalten. Manche von ihnen befinden sich in einem guten, andere in desolatem Zustand – da ihr Unterhalt relativ teuer ist, wurden viele Mausoleen im Laufe der Zeit dem Verfall überlassen.
Mausoleen in Deutschland
Gut erhaltene Mausoleen (z. T. mit Bestattungsmöglichkeiten) gibt es zum Beispiel auf dem Parkfriedhof Hamburg-Ohlsdorf, auf dem Südwestkirchhof Stahnsdorf bei Berlin, auf dem Melatenfriedhof in Köln und auf dem Ostfriedhof München.
Darüber hinaus stehen einige bedeutende Mausoleen in öffentlich zugänglichen Parks, Schloss- oder Klosteranlagen:
- Grabpyramide (Mausoleum) des Ernst Friedrich Herbert zu Münster in Derneburg
- Großherzogliche Grabkapelle (Mausoleum) im Fasanengarten, Karlsruhe
- Mausoleum der Herzöge von Anhalt in Dessau
- Mausoleum der Königin Luise im Schlosspark Charlottenburg, Berlin
- Mausoleum des Fürstenhauses Schaumburg-Lippe im Schlosspark Bückeburg
Berühmte Mausoleen weltweit
- Anıtkabir
Mausoleum Mustafa Kemal Atatürks in Ankara, Türkei - Augustusmausoleum
Begräbnisstätte des römischen Kaisers Augustus in Rom, Italien
- Cheops-Pyramide
Mausoleum des Pharao Cheops in Gizeh, Ägypten - Lenin-Mausoleum
Begräbnisstätte Wladimir Iljitsch Lenins in Moskau, Russland
- Taj Mahal
Mausoleum der Mumtaz Mahal, Ehefrau des Großmoguls Shah Jahan, in Agra, Indien
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Häufige Fragen
Namensgeber für alle Mausoleen ist das berühmte Grabmal des Maussolos, das sogenannte Maussol-eion in Halikarnassos. Maussolos war Statthalter von Karien (heute Westtürkei) im 4. Jahrhundert vor Christus. Sein Grabmal, das Mausoleum von Halikarnassos, zählt zu den Sieben Weltwundern der Antike: Es war knapp 50 m hoch und mit weißem Marmor verkleidet und gilt als Höhepunkt des architektonischen Schaffens in seiner Epoche.
Die Ruhezeit in einem Mausoleum ist deutlich länger als bei herkömmlichen Bestattungen. Die Särge mit den Verstorbenen werden nämlich nicht im Erdreich beigesetzt, sondern lagern an der Luft. Daher dauern auch die Zersetzungsprozesse im Mausoleum wesentlich länger als in einem Erdgrab. Aus diesen Gründen beträgt die Ruhezeit bei einer Bestattung im Mausoleum je nach Friedhof zwischen 40 und 60 Jahren.
Bestattungen im Mausoleum sind auch heute noch möglich. Ein neues Mausoleum zu errichten ist jedoch schwierig, da viele Friedhöfe nicht über ausreichend Platz verfügen oder der Bauherr durch Vorschriften stark eingeschränkt ist.
Alternativ kann man auf manchen Friedhöfen Patenschaften für architektonisch bedeutsame, erhaltungswürdige Mausoleen übernehmen. Man verpflichtet sich dazu, das bestehende Grabmal zu sanieren und zu pflegen. Im Gegenzug wird es einem gestattet, selbst Beisetzungen im Mausoleum vorzunehmen.
Die Begriffe Gruft und Mausoleum werden oft synonym verwendet. Es handelt sich dabei aber um zwei verschiedene Dinge: Als Mausoleum bezeichnet man ein Grabmal in Form eines Gebäudes. Sein Inneres dient als Andachtsraum oder Kapelle. Die Gruft dagegen ist eine gemauerte Grabstelle, die sich zumeist unter dem Mausoleum befindet. Seltener werden die Särge auch im Andachtsraum beigesetzt. In diesen Fällen ist das Mausoleum tatsächlich mit der Gruft identisch.