Der Totengräber und seine Aufgaben

Der Beruf des Totengräbers hat eine lange Tradition. Eine würdevolle Beisetzung auf dem Friedhof wäre ohne ihn nicht möglich. Heutzutage kann ein Totengräber jedoch vielfältige Aufgaben übernehmen, die weit über das Öffnen und Schließen einer Grabstelle hinausgehen.

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Was macht ein Totengräber?

Die wichtigste Aufgabe eines Totengräbers ist das Herrichten einer Grabstelle für die Beisetzung (Grabaushub und -schließung). Je nach Friedhof können ihm aber auch andere Aufgaben zukommen wie zum Beispiel die Pflege von Grünflächen oder sogar die Vorbereitung von Trauerfeiern.

Grabaushub

Rechtzeitig vor Beginn der Trauerfeier beziehungsweise Beerdigung hebt der Totengräber das Erdloch für den Sarg oder die Urne aus. Man spricht dabei vom Grabaushub. Dies ist eine anstrengende Arbeit, die heutzutage oft mit einem Bagger verrichtet wird. Manchmal ist der Einsatz von schwerem Gerät aber nicht möglich, weil zwischen den Gräbern nicht genügend Platz für einen Bagger ist. In diesem Fall wird das Grab auch heute noch mit Schaufel und Spitzhacke ausgehoben.

Totengräber hebt ein frisches Grab aus

Wichtig ist dabei, dass die Erdgrube tief genug ist und genau die erforderlichen Abmessungen hat. Anderenfalls können der Sarg oder die Urne beim Herablassen steckenbleiben. Verstorbene werden in einer Tiefe zwischen 1,60 und 2,80 Meter bestattet. Das ausgehobene Erdreich lagert der Totengräber abgedeckt auf einer freien Fläche. Damit niemand in die Grube fällt, wird das frische Grab ebenfalls bis zur Beisetzung abgedeckt.

  • Wird ein bestehendes Grab erweitert, kann es erforderlich sein, den Grabstein vorsorglich zu entfernen, damit er nicht in die Grube kippt.
  • Wenn der Totengräber beim Grabaushub auf Überreste eines Verstorbenen stößt, verbleiben diese in der Regel im Grab. Sie werden unter dem Boden der Grube bestattet.

Grabschließung

Nach der Beisetzung wird das Grab vom Totengräber wieder geschlossen – entweder mit dem Bagger oder per Hand. Auf dem frischen Erdhügel werden die Trauerkränze und Gestecke der Trauergäste abgelegt.

Totengräber arrangieren auch Trauerkränze auf dem frischen Grab

Einebnung

Nach Ablauf der Ruhezeit wird die Grabstätte aufgelöst und eingeebnet. Dazu müssen der Grabstein, Grabschmuck und die Grabbepflanzung entfernt werden. Anschließend wird die Grabstelle mit Rasen besetzt und nach kurzer Zeit kann ein neues Grab angelegt werden. Auf vielen Friedhöfen fällt auch die Grabauflösung und das Einebnen der Grabstätten unter die Aufgaben des Totengräbers.

Umbettung

Selten kommt es vor, dass ein Verstorbener umgebettet wird. Dies kann zum Beispiel der Fall sein, wenn Angehörige in eine andere Stadt ziehen oder wenn ein Verstorbener von einem Reihengrab in ein Familiengrab verlegt werden soll. In diesem Fall ist der Totengräber dafür zuständig, das Grab zu öffnen und den Sarg oder die Urne auszuheben. Anschließend verschließt er die Grabstelle wieder und ebnet sie gegebenenfalls ein.

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Weitere Aufgaben des Totengräbers

Die offizielle Bezeichnung für einen Totengräber lautet heute übrigens Friedhofswärter. Je nach Friedhof können ihm nämlich neben dem Öffnen und Schließen von Grabstätten auch noch weitere Aufgaben zukommen. Dazu zählen:

  • Pflege der Grünflächen
  • Dekorieren der Trauerhalle
  • Aufstellen von Sarg bzw. Urne
  • Anleitung der Sargträger
  • Arrangieren von Blumenschmuck auf dem frischen Grab
  • Abräumen der verwelkten Kränze und Gestecke

Der Beruf des Totengräbers hat also viele inhaltliche Überschneidungen mit den Aufgaben des Friedhofsgärtners und des Bestatters.

Sarg mit Blumenschmuck: Zu den Aufgaben des Totengräbers kann auch die Vorbereitung der Trauerfeier zählen

Wer bestellt den Totengräber?

Der Totengräber oder Friedhofswärter ist in der Regel ein Mitarbeiter der Friedhofsverwaltung (ähnlich wie die Sargträger). Er wird in Absprache mit dem Bestatter bestellt, damit das Grab am Tag der Beerdigung hergerichtet ist und die Beisetzung wie geplant stattfinden kann. Seltener kommt es vor, dass Steinmetze oder Mitarbeiter des Bestattungsunternehmens die Aufgabe des Totengräbers verrichten.

Wer bezahlt den Totengräber?

Die Kosten für den Totengräber werden mit den Friedhofsgebühren abgegolten. Man bezeichnet sie auch als Beisetzungsgebühren. Der Bestatter tritt dafür meistens in Vorleistung und setzt sie später auf seine Gesamtrechnung für die Beerdigungskosten. Die Hinterbliebenen müssen sich also nicht selbst darum kümmern.

Trinkgeld für Totengräber

Es ist nicht notwendig, dem Totengräber ein Trinkgeld zu geben. In der Regel haben die Hinterbliebenen auch nicht die Gelegenheit dazu, denn der Totengräber ist während der Beerdigung meist nicht zugegen: Wenn die Trauerfeier beginnt, ist das Grab bereits ausgehoben. Verschlossen wird es erst, wenn alle Trauergäste den Friedhof wieder verlassen haben.

Wenn Sie dem Totengräber trotzdem ein Trinkgeld geben möchten, können Sie es dem Bestatter oder einem Mitarbeiter der Friedhofsverwaltung überreichen.

Wie wird man Totengräber?

In früheren Jahrhunderten galt der Beruf des Totengräbers als „unehrlich“ – genau wie die Berufe des Müllers, Schäfers, Lumpensammlers, Abdeckers oder Scharfrichters. Das ist heute natürlich nicht mehr so. Die vielfältigen Aufgaben des Totengräbers oder Friedhofswärters sorgen für eine spannende, abwechslungsreiche Arbeit mit viel körperlicher Betätigung im Freien.

Häufig haben Totengräber eine Ausbildung als Gärtner oder Landschaftsbauer absolviert. Wenn Sie als Totengräber arbeiten möchten, erkundigen Sie sich am besten bei der örtlichen Friedhofsverwaltung oder bei einer Friedhofsgärtnerei nach offenen Stellen.

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