Einäscherung im Krematorium

Als Einäscherung, Kremation oder Verbrennung bezeichnet man den Prozess, in dem der Körper eines Verstorbenen im Krematorium zu Asche verbrannt wird. Die Einäscherung spielt eine wesentliche Rolle bei der Feuerbestattung und verwandten Bestattungsarten wie der Wald- und Seebestattungen.

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Voraussetzungen für die Einäscherung

  1. Damit eine Einäscherung vorgenommen werden kann, muss eine schriftliche Willenserklärung des Verstorbenen bzw. des Bestattungspflichtigen vorliegen.
  2. Nach deutschem Recht darf die Einäscherung frühestens 48 Stunden nach Eintreten des Todes vorgenommen werden.
  3. Vor der Einäscherung muss ein Amtsarzt eine zweite Leichenschau vornehmen. Damit soll zweifelsfrei die tatsächliche Todesursache festgestellt werden. Für eine weitere Untersuchung ist es nach der Einäscherung schließlich zu spät.

Aufbau eines Krematoriums

Ein modernes Krematorium bietet außer dem Verbrennungsofen auch noch Kühlräume, Büros und häufig eine Trauerhalle.

Kühlräume

Je nach Größe verfügt ein Krematorium über einen oder mehrere Kühlräume, in dem die Särge mit Verstorbenen bis zur Einäscherung aufbewahrt werden. Auch die gesetzlich vorgeschriebene zweite Leichenschau wird hier durchgeführt. In den Kühlräumen herrscht eine Temperatur von 5 bis 7 Grad Celsius.

Kremationsanlage

Die Kremationsanlage besteht aus dem Verbrennungsofen, sowie – bei größeren Krematorien – der Steueranlage. Bei den Verbrennungsöfen unterscheidet man zwischen Flachbett- und Etagenöfen. Mithilfe der Steueranlage kann der Kremationsvorgang gesteuert und überwacht werden.

Eine Filteranlage befreit die Abgase von Schadstoffen wie Feinstaub und Dioxinen, bevor sie durch den Schornstein abgegeben werden.

Sarg im Krematorium (Prozess der Einäscherung)

Verbrennungsofen im Krematorium

Abschiedsraum

Größere Krematorien bieten oft einen Abschiedsraum, auch Trauerhalle genannt. Hier können Angehörige unmittelbar vor der Einäscherung am Sarg von den Verstorbenen Abschied nehmen.

Büroräume

Die Büros dienen der Verwaltung. Hier werden Bestatter und Angehörige beraten, Einäscherungen geplant und dokumentiert und Überführungen organisiert.

Friedhof

Manchmal ist dem Krematorium sogar ein Friedhof angebunden. Auf diesen Friedhöfen finden ausschließlich Urnenbeisetzungen statt.

Ablauf einer Einäscherung

Wie in jedem Todesfall holt der Bestatter zunächst die Verstorbenen ab und nimmt die hygienische Versorgung vor. Er wäscht die Verstorbenen, kleidet sie an und bettet sie in einen Sarg. Wenn keine Trauerfeier im Beerdigungsinstitut geplant ist, bringt der Bestatter die Verstorbenen anschließend zum Krematorium.

Krematorium für die Einäscherung

Krematorium Tuttlingen

Abschiednahme am Sarg

Je nach Wunsch kann die Abschiednahme von den Verstorbenen am Sarg oder an der Urne vollzogen werden. Die Abschiednahme am Sarg findet vor der Kremation statt und wird entweder beim Bestatter oder im Krematorium selbst ausgerichtet. Viele Krematorien stellen dafür einen eigenen Raum zur Verfügung.

Die zweite Leichenschau

Vor der Einäscherung werden die Verstorbenen noch einmal entkleidet. Der Amtsarzt führt die zweite Leichenschau durch. Wenn anschließend keine Zweifel an der zuerst bescheinigten Todesursache bestehen, kann die Kremation erfolgen.

Die Kremation

  • Damit die Totenasche später eindeutig zugeordnet werden kann, wird ein feuerfester Schamottstein mit einer Identifikationsnummer zum Verbrennungssarg gelegt.
  • Die Temperatur im Verbrennungsofen beträgt zunächst rund 900 Grad Celsius. Sie wird im Verlauf der Einäscherung auf 1.200 Grad erhöht. Dadurch ist gewährleistet, dass alle brennbaren Substanzen eingeäschert werden.
  • Der Kremationsprozess selbst dauert 50 bis 90 Minuten.
  • Zurück bleiben lediglich Asche, Knochenteile, Zähne und ggf. Implantate.

Übergabe der Asche

Nach der Kremierung werden Knochen und Zähne zusammen mit der Asche gemahlen und in eine Urne gefüllt. Das Ganze hat ein Gewicht von etwa zwei bis drei Kilogramm. Mitarbeiter des Krematoriums verschließen die Urne und übergeben sie an den Bestatter oder an einen Kurierdienst.

Einäscherung im Krematorium: Schamottstein auf menschlicher Asche

Schamottstein

Abschiednahme an der Urne

Die Abschiednahme an der Urne wird nach der Kremation vorgenommen. Sie kann in der Trauerhalle des Friedhofs oder in den Räumlichkeiten des Bestatters stattfinden. Da die Urnenbeisetzung in der Regel unmittelbar nach der Trauerfeier erfolgt, findet die Abschiednahme jedoch meistens auf dem Friedhof statt.

In welchem Krematorium erfolgt die Einäscherung?

Es gibt über 160 Krematorien in Deutschland. Die Einäscherung erfolgt aber nicht unbedingt in der nächstgelegenen Einrichtung. Service und Preise unterscheiden sich bei den verschiedenen Krematorien beträchtlich. Daher wählt der Bestatter in der Regel eine Einrichtung seines Vertrauens mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis aus.

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Übersicht: Krematorien in Deutschland

Einäscherungen ohne Sarg

In den deutschen Bestattungsgesetzen ist eine Sargpflicht festgeschrieben – das bedeutet, dass alle Verstorbenen für die Kremation in einen Sarg gebettet werden müssen. Eine Einäscherung ohne Sarg ist also nicht möglich.

Die speziellen Särge für die Feuerbestattung werden als Verbrennungssarg, Kremationssarg oder Einäscherungssarg bezeichnet. Sie dienen neben der Kremation auch zum hygienischen und würdevollen Transport der Verstorbenen.

Verbrennungssarg für die Einäscherung im Krematorium

Verbrennungssarg

Bei der Herstellung von Verbrennungssärgen wird auf Verzierungen wie Schnitzereien, Griffe und Beschläge verzichtet. Darüber hinaus werden sie aus günstigen Holzarten wie Pappel, Kiefer oder Fichte gefertigt und sind insgesamt weniger aufwändig verarbeitet. Aus diesem Grund sind sie auch deutlich preiswerter als herkömmliche Särge. Zum Schutz der Umwelt erfüllen sie jedoch alle die Auflagen der VDI-Richtlinie 3891 (Emissionsminderung in Anlagen zur Humankremation).

Kosten einer Einäscherung

Die Kosten für die Einäscherung sind an das Krematorium zu entrichten. Je nach Krematorium können sie unterschiedlich hoch sein, in der Regel betragen sie jedoch zwischen 500 und 600 Euro. Die Gesamtkosten ergeben sich aus folgenden Einzelposten:

  • Aufbewahrung und Kühlung des Sarges
  • Einäscherungsgebühren
  • Ggf. Nutzung der Feierhalle
  • Aufbewahren der Urne
  • Übersenden der Urne

Kleidung für das Krematorium

Welche Kleidung wird den Verstorbenen vor der Einäscherung angelegt? Aus Umweltschutzgründen gibt es manchmal Einschränkungen bei der Kleiderwahl. Manche Krematorien akzeptieren nur Kleidung aus Naturfasern, andere machen gar keine Vorschriften. Mit einem klassischen Totenhemd liegen Sie grundsätzlich nie falsch. Wenn Sie unsicher sind, beraten wir Sie gerne.

Verbleib der Asche

In Deutschland ist es bis jetzt nicht erlaubt, die Totenasche in der Urne mit nach Hause zu nehmen. Neben der Sargpflicht gibt es bei uns nämlich auch den so genannten Friedhofszwang. Das bedeutet, dass sterbliche Überreste, mit wenigen Ausnahmen, nirgendwo anders als auf einem Friedhof beigesetzt werden dürfen. (Bestattungswälder sind rechtlich gesehen ebenfalls Friedhöfe.)

Auch in sogenannten Andenkenurnen wird daher keine Asche aufbewahrt, sondern lediglich Erinnerungen an die Verstorbenen wie zum Beispiel Haarsträhnen.

Zu den Ausnahmen vom Friedhofszwang zählen:

  • Seebestattungen: Hier wird die Urne auf offener See beigesetzt.
  • Ascheverstreuung: In Bremen ist es erlaubt, die Asche von Verstorbenen auf privaten Grundstücken zu verstreuen. Voraussetzung dafür ist u. a., dass die Verstorbenen diesen Wunsch in einer Bestattungsverfügung festgehalten haben.

Alternativen zum Urnengrab

Neben dem klassischen Urnengrab bieten viele Friedhöfe heute auch Urnennischen in einem Kolumbarium, in einer Urnenwand oder in einer Urnenstele an. Hier ruht die Urne hinter einer dauerhaft versiegelten Grabplatte aus Stein oder Marmor. Urnennischen bieten den Vorteil, dass sie pflegefrei sind.

Urnenwand in Florenz

Urnenwand in Florenz

Andere Länder erlauben weitere Bestattungsarten wie die Wiesenbestattung, Tree of Life Bestattung, Weltraumbestattung und die Diamantbestattung. Für manche dieser Bestattungsarten wird nur ein geringer Teil der Kremationsasche benötigt. Wir beraten Sie gerne.

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Krematorium für Tiere

Auch viele Tierhalter lassen ihre Lieblinge nach dem Tod in einem Krematorium einäschern. Hierfür gibt es eigene Tierkrematorien. Häufig bieten diese einen eigenen Friedhof, wo Haustiere ihre letzte Ruhe finden können. Diese Art der Haustierbestattung ist eine schöne Form, treuen Begleitern Lebewohl zu sagen, und kann insbesondere Kindern in der Trauer um ihre kleinen Freunde helfen.

Auch, wenn eine gemeinsame Bestattung von Mensch und Tier gewünscht ist, erfolgt die Einäscherung in separaten Krematorien.

Häufige Fragen zum Krematorium

Die Kosten für eine Feuerbestattung liegen zwischen 4.500 und 17.000 Euro. Die Einäscherung selbst macht aber nur einen kleinen Teil davon aus. Einäscherungsgebühren werden vom Krematorium erhoben und sind bei allen Einrichtungen verschieden. Sie liegen meistens zwischen 500 und 600 Euro.

Damit eine Einäscherung vorgenommen werden kann, muss eine entsprechende schriftliche Willenserklärung des Verstorbenen vorliegen. Diese kann man z. B. in einer Bestattungsverfügung oder in einem Bestattungsvorsorgevertrag festhalten. Wenn diese Erklärung nicht vorliegt, kann auch der Bestattungspflichtige eine entsprechende Erklärung abgeben.

Nach deutschem Recht darf eine Einäscherung frühestens 48 Stunden nach Eintreten des Todes vorgenommen werden.

Vor der Einäscherung muss ein Amtsarzt eine zweite Leichenschau vornehmen, um die festgestellte Todesursache zu bestätigen. Diese zweite Leichenschau ist in jedem Bundesland außer Bayern Pflicht.

Die Fristen für Einäscherungen sind in den Bestattungsgesetzen geregelt und in jedem Bundesland unterschiedlich. Generell darf eine Einäscherung frühestens 2 Tage nach Eintritt des Todes durchgeführt werden. Der spätestmögliche Zeitpunkt liegt bei 10 Tagen nach dem Tod.

Bei einer Feuerbestattung kann es in Bezug auf die Kleiderwahl für die Verstorbenen gewisse Beschränkungen geben. Manche Krematorien akzeptieren nur bestimmte Kleidung, zum Beispiel aus Naturfasern, andere dagegen machen gar keine Vorschriften. Mit einem Totenhemd liegt man jedoch nie falsch.

In Deutschland besteht bis heute eine Sargpflicht – das bedeutet, dass der Transport und auch die Einäscherung von Verstorbenen ausschließlich in einem Sarg erfolgen darf. Dadurch soll ein würdevoller und hygienischer Umgang mit Verstorbenen gesichert werden. Eine Einäscherung ohne Sarg ist also nicht möglich. Verbrennungssärge, auch Kremationssarg oder Einäscherungssarg genannt, sind einfacher gearbeitet und günstiger als herkömmliche Särge.

Der Einäscherungsprozess im Kremationsofen dauert zwischen 50 und 90 Minuten.

In Deutschland besteht eine Friedhofspflicht. Diese besagt, dass Verstorbene und auch Totenasche grundsätzlich auf einem Friedhof bestattet werden müssen. Totenasche darf auch nicht geteilt werden. Aus diesem Grund ist es nicht möglich, eine Urne mit der Asche von Verstorbenen mit nach Hause zu nehmen.