Thanatologie und Thanatopraxie im Bestattungswesen

Thanatologie ist mehr als nur die Wissenschaft vom Sterben. Im Todesfall kann eine thanatologische Versorgung die persönliche Abschiednahme vom Verstorbenen ermöglichen.

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Thanatologie – was ist das?

Als Thanatologie bezeichnet man eine Wissenschaft, die den Tod, das Sterben und die Bestattung sowie damit verbundene Rituale erforscht. Ein anderes Wort dafür ist Sterbeforschung.

Im allgemeinen Sprachgebrauch wird Thanatologie häufig mit Thanatopraxie gleichgesetzt. Genau genommen sind damit aber zwei verschiedene Dinge gemeint, denn Thanatopraxie wird im Bestattungswesen angewandt, um eine würdevolle Abschiednahme vom Verstorbenen zu ermöglichen.

Aufgaben und Forschungsbereiche

Thanatologie ist ein multidisziplinäres Aufgabengebiet mit unterschiedlichen Forschungsbereichen. Thanatologen befassen sich unter anderem mit den medizinischen, biologischen, psychologischen, soziologischen, theologischen und philosophischen Aspekten des Todes.

Thanatologie oder Sterbeforschung

Ein wichtiges Ziel der Thanatologie ist es, eine Auseinandersetzung mit gesellschaftlich tabuisierten Themen anzuregen. Erkenntnisse aus der Sterbeforschung helfen Psychologen zum Beispiel dabei, Prozesse in der Trauerarbeit und Trauerbewältigung besser zu verstehen und unseren Umgang mit Trauernden zu reflektieren.

Thanatologie im Bestattungswesen

Im Bestattungswesen werden zahlreiche Erkenntnisse aus der Thanatologie praktisch angewandt. Die praktische Thanatologie oder Thanatopraxie dient zur Vorbereitung eines Verstorbenen auf die Bestattung.

Aufgaben des Bestatters

Zu den thanatologischen Aufgaben des Bestatters gehört es, Verstorbene vor der Trauerfeier hygienisch zu versorgen. Dazu gehören das Entkleiden und Waschen des Verstorbenen, Verschließen von Körperöffnungen, Schminken sowie das Anlegen von Totenbekleidung. In der Regel ist diese Versorgung durch den Bestatter für eine Aufbahrung ausreichend.

Thanatologie, Abschied am offenen Sarg

Ist der Verstorbene jedoch schwer entstellt (z. B. nach einem Unfalltod, Tod durch Gewalteinwirkung oder Schienensuizid), kann eine weitergehende thanatologische Versorgung erforderlich werden. Diese kann der Bestatter nur leisten, wenn er eine zusätzliche Ausbildung als praktischer Thanatologe oder Thanatopraktiker absolviert hat.

Aufgaben des Thanatologen

Der praktische Thanatologe oder Thanatopraktiker stellt den Körper des Verstorbenen optisch wieder her. Dadurch ermöglicht er den Hinterbliebenen trotz der schweren Verletzungen einen Abschied am offenen Sarg. Der praktische Thanatologe erfüllt damit eine bedeutende Aufgabe, denn die persönliche Abschiednahme wird als wichtiger Schritt in der Trauerarbeit empfohlen.

Praktischer Thanatologe bei der Arbeit

Je nach Grad der Entstellung kann die thanatologische Versorgung sehr hohe Ansprüche an den praktischen Thanatologen stellen. Sie erfordert hohes Können sowie spezielle Wiederherstellungswerkzeuge. Durch spezielle Kosmetik, Restaurierung, Rehydrierung oder Rekonstruktion fehlender Körperteile gelingt es dem Thanatologen meistens, dem Verstorbenen ein ansprechendes Erscheinungsbild zu verleihen.

Modern Embalming

Zu den weiteren Aufgaben des Thanatologen oder Thanatopraktikers gehört die Einbalsamierung von Verstorbenen. In Abgrenzung zu den Ritualen des Altertums spricht man dabei vom Modern Embalming. Eine Einbalsamierung ist zum Beispiel erforderlich, wenn der Verstorbene nach einem Todesfall ins Ausland überführt wird. Dem Körper werden dazu konservierende Flüssigkeiten injiziert, die die natürlichen Zersetzungsprozesse nach dem Tod verzögern sollen.

Darüber hinaus fertigen manche Thanatologen auch Totenmasken von Verstorbenen an.

Thanatologie historisch

Der französische Anthropologe Robert Hertz (1881-1915) gilt als erster Thanatologe. Seine Studie zur kollektiven Repräsentation des Todes (Contribution à une étude sur la représentation collective de la mort) veröffentlichte er im Jahr 1907. Die Entwicklung der Sterbeforschung hin zu einer multidisziplinären Wissenschaft fand jedoch erst in den 1950er- und 1960er-Jahren statt.

Insbesondere die Sterbeforschung der Psychiaterin Elisabeth Kübler-Ross und ihr Modell der Trauerphasen rückte die Beschäftigung mit Tod und Sterben in den Blickpunkt der Öffentlichkeit. Ihr Interesse bei der Sterbeforschung galt vor allem den Auswirkungen von Verlust und Trauer auf die Hinterbliebenen. Darüber hinaus war die bekannte Autorin auch eine zentrale Figur für die Hospizbewegung.

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