Totenmaske zur Erinnerung
anfertigen lassen
Totenmasken haben in Europa eine lange Tradition. Früher dienten sie zur Verehrung berühmter Persönlichkeiten. Heute kann jeder beim Bestatter eine Totenmaske in Auftrag geben, um ein persönliches Andenken an einen geliebten Menschen zu erhalten.
Was ist eine Totenmaske?
Eine Totenmaske ist ein Erinnerungsstück, das dem Andenken an Verstorbene dient. Sie wird von Bestattern oder Bildhauern angefertigt. Diese nehmen dazu einen Gesichtsabdruck des Toten, um daraus eine Erinnerungsmaske herzustellen. Moderne Verfahren bei der Herstellung machen es heute möglich, das Aussehen eines Verstorbenen mit der Totenmaske sehr genau wiederzugeben.
Wozu eine Totenmaske?
Totenmasken sind sehr persönliche Erinnerungsstücke, die die Trauerarbeit erleichtern können. Sie sind plastischer als ein Foto und im Gegensatz dazu sogar haptisch erfahrbar – man kann die Gesichtszüge des Verstorbenen nicht nur sehen, sondern auch berühren und mit den Fingern nachziehen.
Trauerbewältigung
Durch das Betrachten und Anfassen der Totenmaske ist es den Hinterbliebenen möglich, sich dem Verstorbenen nahe zu fühlen. Wer sich eine Totenmaske ins Zimmer stellt, gibt dem bewussten Trauern in seinem Leben Raum: Er unterstützt dadurch den Prozess der Trauerbewältigung.
Dazu trägt auch der meist sehr entspannte Gesichtsausdruck dieser Masken bei. Im Moment des Todes fallen Schmerzen und Anstrengung von uns ab und Frieden legt sich über unsere Züge. Dieser Ausdruck wird von der Totenmaske konserviert. Für die Hinterbliebenen ist es tröstlich zu sehen, dass der Verstorbene seinen Frieden gefunden hat.
Ästhetischer Wert
Darüber hinaus haben Totenmasken auch einen ästhetischen Wert. Aufwendig gearbeitete Masken können als Zimmerschmuck dienen oder als Memento Mori, das den Betrachter zum Nachdenken über die eigene Sterblichkeit anregt.
Wo platziert man eine Totenmaske?
Eine Totenmaske hat ihren Platz an einem Ort, wo man ungestört ist und sich gerne an den Verstorbenen erinnert. In den meisten Fällen hängt sie wohl zuhause an der Wand. Die Totenmaske kann aber auch an einem Erinnerungsort für den Verstorbenen aufgestellt werden – also auf einem Tisch, in einer Vitrine oder auf einem Trauerschrein zwischen Fotos und anderen Andenken.
Grundsätzlich können Sie eine Totenmaske auch am Grabstein anbringen. Wenn Sie das wünschen, sollten Sie allerdings im Voraus klären, ob die Friedhofsordnung das zulässt. Am besten sprechen Sie mit der Friedhofsverwaltung.
Herstellung einer Totenmaske
Der Gesichtsabdruck für eine Totenmaske kann in der Regel bis zu drei Tage nach Eintritt des Todes gemacht werden. Dafür ist der Bestatter zuständig. Wenn er eine zusätzliche Ausbildung zum Totenmaskenbildner absolviert hat, kann er anschließend auch die Totenmaske anfertigen. Anderenfalls gibt er den Abguss bei einem Bildhauer, einem Maskenbildner oder einem Thanatologen in Auftrag.
Traditionelles Abformverfahren
Beim traditionellen Abformverfahren wird die Maske als Gipsabdruck angefertigt. Bis vor wenigen Jahren wurden Totenmasken ausschließlich auf diese Weise hergestellt.
- Das Gesicht des Verstorbenen wird sorgfältig mit einer fettenden Creme eingerieben. Dadurch wird verhindert, dass später Haare am Gipsabdruck klebenbleiben.
- Anschließend wird das Gesicht mit mehreren Schichten Gips eingestrichen. Nach dem Aushärten wird dieser Abdruck – die Negativform oder Hohlform – vorsichtig abgenommen.
- Die Negativform wird wieder mit Gips oder einem anderen Werkstoff ausgegossen.
- Um die Totenmaske aus der Negativform zu lösen, muss diese zerstört werden. Dadurch wird die Totenmaske zu einem Unikat.
Modernes Abformverfahren
Alternativ wird heute zur Herstellung statt Gips auch Spezialsilikon oder Alginat verwendet. Das moderne Verfahren ist der Vorgehensweise mit Gips sehr ähnlich. Der wichtigste Unterschied ist, dass die Negativform bei der Herstellung nicht zerstört wird. Der ursprüngliche Abdruck des Gesichts kann daher viele Male ausgegossen und die Totenmaske auf Wunsch originalgetreu reproduziert werden.
Materialien für die Totenmaske
Totenmasken werden in Gips, Bronze oder Kunststoff ausgearbeitet. Jeder dieser Werkstoffe hat eigene Vorzüge:
- Die Ausarbeitung in Gips geht am schnellsten, sie nimmt etwa zwei bis drei Wochen in Anspruch.
- Eine Totenmaske aus Bronze braucht etwa doppelt so lange in der Herstellung, sieht aber dem Material entsprechend sehr edel aus.
- Totenmasken aus Kunststoff können sehr lebensecht gearbeitet werden, indem ihre Farbgebung dem echten Hautton angepasst wird.
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Kosten einer Totenmaske
Eine Totenmaske ist nicht ganz billig. Dafür bekommen Sie aber ein einzigartiges Andenken, das Sie Ihr Leben lang auf sehr persönliche Weise an einen geliebten Menschen erinnert. Totenmasken aus Gips kosten etwa 900 Euro, Masken aus Bronze bis zu 2.000 Euro.
Andere Erinnerungsstücke
Wenn Sie sich ein persönliches Erinnerungsstück wünschen, um einem verstorbenen Menschen weiterhin nahe zu sein, gibt es außer der Totenmaske noch andere Möglichkeiten:
- Bei der Diamantbestattung wird ein Teil der Totenasche zu einem echten Diamanten gepresst. Diesen können Sie als Schmuckstück am Körper tragen oder zuhause aufbewahren.
- Bei der Tree of Life Bestattung wird die Asche des Verstorbenen von den Wurzeln eines jungen Baumes aufgenommen. Sobald der Baum pflanzfertig ist, können Sie ihn an einen Ort Ihrer Wahl setzen – z. B. in Ihren eigenen Garten.
- Asche von Verstorbenen können Sie sogar in eine Schallplatte pressen lassen. Sie lauschen der Lieblingsmusik des Verstorbenen und können an gemeinsame Erlebnisse denken, die Sie damit verbinden.
Sprechen Sie uns an, wir beraten Sie gerne.
Geschichte der Totenmasken
Die ältesten bekannten Totenmasken sind über 8.000 Jahre alt. In vorgeschichtlicher Zeit erfüllten sie allerdings andere Zwecke als heute.
Antike Totenmasken
Die bekanntesten antiken Totenmasken stammen aus Ägypten. Es handelt sich um prächtig verzierte Begräbnismasken aus Gips und Gold, die den verstorbenen ägyptischen Herrscher in vollem Ornat zeigen. Im Unterschied zu den Erinnerungsmasken von heute waren antike Totenmasken eine Grabbeigabe, das heißt sie wurden den toten Herrschern mit ins Grab gegeben. Man nennt sie auch Sepulkralmasken.
Antike Totenmasken sind nicht durch einen Gesichtsabdruck entstanden, sondern sie wurden frei gestaltet. Eine gewisse Ähnlichkeit mit dem tatsächlichen Gesicht sollte dazu dienen, dass die Seele des Verstorbenen ihren Körper im Jenseits wiederfinden konnte.
Bekannte antike Totenmasken stammen von Tutanchamun und Agamemnon.
Totenmasken in der Neuzeit
In Europa wurden über Jahrhunderte Totenmasken berühmter Staatsmänner und Geistesgrößen abgenommen. Eine wahre Hochzeit erlebte die Kunst, Totenmasken anzufertigen im 19. Jahrhundert. Sinn und Zweck der neuzeitlichen Totenmasken war es, den berühmten Persönlichkeiten ein ehrendes Andenken zu bewahren und ein möglichst lebensnahes Erinnerungsstück zu erhalten. In den Zeiten vor der Fotografie war eine Totenmaske praktisch die einzige Möglichkeit dazu.
Aus zahlreichen Epochen der Geschichte sind uns Original-Abgüsse erhalten, darunter die Totenmasken von Martin Luther, Oliver Cromwell, Friedrich dem Großen, Napoleon Bonaparte, Ludwig van Beethoven, Johann Wolfgang von Goethe, Luise von Preußen, Heinrich Heine und Friedrich Nietzsche.
Die Unbekannte aus der Seine
Tragische Berühmtheit erlangte eine junge Frau, die sich um das Jahr 1900 in Paris durch einen Sprung in die Seine das Leben nahm. Ihre Leiche wurde aus dem Wasser gezogen und in einem Pariser Leichenschauhaus aufgebahrt. Doch niemand konnte sie identifizieren.
Der Legende nach war ein Mitarbeiter von der Schönheit dieser jungen Frau und von ihrem friedlichen Gesichtsausdruck so fasziniert, dass er einen Gipsabdruck von ihrem Gesicht nahm und eine Totenmaske anfertigen ließ. Anderen Quellen zufolge wurde die Anfertigung der Totenmaske offiziell angeordnet, um nach der Bestattung weiter ermitteln zu können.
Abdrücke und Fotografien der Totenmaske kamen in Umlauf, und bald wurde es in der Pariser Künstlerszene modern, sich eine Kopie der Maske in die Wohnung zu hängen. Die schöne Unbekannte und ihre rätselhafte Geschichte faszinierten Schriftsteller, Maler und Schauspieler. Bis zum Zweiten Weltkrieg wurde sie in unzähligen Gedichten, Novellen, Romanen, populären Liedern und sogar Filmen verewigt. Doch die Identität der jungen Frau und der Grund für ihren Suizid blieben für immer ein Rätsel.
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