Eine Totenwache für Verstorbene abhalten
Bei einer Totenwache wird der Verstorbene aufgebahrt, damit ihm Familie und Freunde die letzte Ehre erweisen können. Diese traditionelle Form der Abschiednahme wird heute wieder beliebter. Sie gibt Trauernden die Gelegenheit, sich in Ruhe vom geliebten Menschen zu verabschieden.
Was ist eine Totenwache?
Die Totenwache ist eine traditionelle Ehrenbezeugung und ein Trauerritual, das am Totenbett oder am Sarg eines Verstorbenen vollzogen wird. Familie und Freunde kommen bei der Totenwache zusammen, um dem Verstorbenen die letzte Ehre zu erweisen und Abschied zu nehmen. Sie können gemeinsam beten, Erinnerungen austauschen und sich in ihrer Trauer gegenseitig unterstützen.
Ursprünge der Totenwache
Die Totenwache zählt zu den ältesten Trauerritualen. Sie ist im deutschen Sprachraum seit dem Mittelalter bekannt. Ursprünglich bezeichnete der Begriff Totenwache tatsächlich nur die Wache beim Verstorbenen in der ersten Nacht nach seinem Tod. Die Angehörigen haben zusätzlich am Tag davor und in der Zeit danach für sein Seelenheil gebetet. Im allgemeinen Sprachgebrauch versteht man unter einer Totenwache allerdings die gesamte Abschiednahme.
- Neben der persönlichen Abschiednahme sollte die Totenwache ursprünglich auch zum Schutz vor bösen Geistern dienen.
Ablauf einer traditionellen Totenwache
Je nach Region konnten traditionelle Totenwachen unterschiedlich ablaufen, unterschiedlich lange dauern und verschiedene Bräuche umfassen.
- Eine Totenwache erfolgte im kleineren oder größeren Kreis. Häufig blieb die engere Familie nach der Abschiednahme zusammen, um in der Nacht gemeinsam zu wachen.
- Der Tote verblieb in seinem Sterbebett oder er wurde bereits im Sarg aufgebahrt. In diesem Fall war es üblich, den Sarg in der Wohnstube aufzustellen.
- Zur Aufbahrung wurde das Zimmer häufig mit Blumen, Kerzen und Bildern des Verstorbenen geschmückt.
- Die Nacht wurde mit stillem Gebet, Wachen und Gedenken zugebracht. Während der Aufbahrung konnte aber auch geweint, geplaudert und sogar gelacht werden.
Gedenken und Geselligkeit
Zur Stärkung bei der Totenwache wurden Speisen und Getränke serviert, auch alkoholische Getränke. Unter diesen Voraussetzungen konnte die Totenwache durchaus den Charakter eines geselligen Beisammenseins annehmen – ähnlich wie bei einem Leichenschmaus in unseren Tagen.
Dauer einer Totenwache
Die Dauer der Totenwache war nicht auf eine Nacht beschränkt. Die Aufbahrung und das Beisammensein von Angehörigen, Freunden und Nachbarn konnte sich über mehrere Tage hinziehen, vom Eintritt des Todes bis zum Zeitpunkt der Beerdigung.
Totenwachen heute
Traditionelle Totenwachen sind in der Regel religiös motiviert. Aus diesem Grund sind sie seit Ende des 19. Jahrhunderts immer seltener geworden. Doch auch moderne Hygienevorschriften führten dazu, dass sich die Abschiednahme von den Toten von der eigenen Wohnstube ins Bestattungsinstitut oder Krematorium verlagert hat. Heute wird praktisch jede Form des gemeinsamen Abschiednehmens, auch ohne Gebet, als Totenwache bezeichnet.
Es ist genug Zeit, um sich in Ruhe zu verabschieden. Lassen Sie sich kostenfrei von uns beraten. Der Bestatter bereitet den Verstorbenen auf die Trauerfeier vor und ermöglicht Ihnen einen schönen Abschied.
Wo findet eine Totenwache statt?
Eine Abschiednahme am offenen Sarg ist grundsätzlich überall möglich: Im Bestattungsinstitut, im Krematorium und in der Friedhofskapelle oder Trauerhalle. Wenn Sie allerdings eine „richtige“ Totenwache wünschen, benötigen Sie Räumlichkeiten, die Ihnen über einen längeren Zeitraum zur Verfügung stehen. Am besten sprechen Sie sich mit Ihrem Bestatter ab. Manche Friedhöfe und Krematorien bieten für Totenwachen einen Abschiedsraum an. Die Kosten für die Nutzung werden nach Zeit abgerechnet.
Totenwache zuhause
Viele Menschen haben den Wunsch, zuhause zu sterben: Sie empfinden die vertraute Umgebung und die Nähe der Familie als beruhigend. Auch für die Angehörigen kann es tröstlich sein, vom geliebten Toten in einer intimen Atmosphäre Abschied zu nehmen. Aus diesem Grund wünschen sich manche Menschen heute wieder eine Totenwache zuhause. Das ist zum Glück kein Problem, denn die Hygienevorschriften lassen uns genug Freiraum dafür.
Ablauf einer Totenwache zuhause
Ist der Verstorbene zuhause entschlafen, kann die Totenwache unmittelbar nach Eintritt des Todes beginnen. Tritt der Tod dagegen im Krankenhaus oder in einem Pflegeheim ein, überführt der Bestatter den Verstorbenen zunächst ins Bestattungsinstitut. Dort nimmt er eine hygienische Versorgung vor und kleidet den Verstorbenen wieder an. Anschließend bringt er ihn nach Hause und bahrt ihn dort für die Abschiednahme auf.
Der Raum, in dem die Totenwache stattfindet, sollte möglichst nicht beheizt werden. Je wärmer die Umgebungstemperatur ist, desto früher setzen die natürlichen Zersetzungsprozesse im Tod ein.
Überführungsfristen
Es bleibt nach dem Tod in jedem Fall genug Zeit für Familie und Freunde, um Abschied zu nehmen: Die Überführungsfrist für Verstorbene beträgt in Brandenburg und Sachsen 24 Stunden, in Thüringen 48 Stunden und in den übrigen Bundesländern 36 Stunden. Erst nach Ablauf dieser Frist müssen sie an einem Ort mit Kühlmöglichkeit verbleiben.
Totenwache in der katholischen Kirche
In der katholischen Kirche wird auch ein gemeinsames Totengebet mit der Gemeinde als Totenwache bezeichnet. Das Totengebet wird in der Kirche gehalten. In den Tagen vor der Beerdigung finden sich dort Angehörige und Freunde mit anderen Mitgliedern der Gemeinde zusammen, beten und nehmen gemeinsam Abschied. Der Ablauf des Gottesdienstes kann recht frei gestaltet werden: Der Pfarrer erinnert mit persönlichen Worten an den Toten, liest aus der Bibel und singt mit der Gemeinde.
Kostenfreies Angebot erhalten Lassen Sie sich vom Experten beraten! Gerne machen wir Ihnen ein Angebot für eine Bestattung nach Ihren Wünschen - überall in Deutschland.