Traueraufgaben erkennen und bearbeiten

Wenn Sie im Trauerprozess auf der Stelle treten oder fortwährend in tiefen Trauerwellen gefangen sind, könnte die Ursache eine unbewältigte Traueraufgabe sein. Wir erklären Ihnen, welche Traueraufgaben es gibt und was Ihnen dabei helfen kann, diese zu bearbeiten.

Was sind Traueraufgaben?

Viele Psychologen sind der Ansicht, dass Trauernden eine aktive Rolle in der Verarbeitung ihres Verlustes zukommt. Alle Menschen müssen demnach eine Reihe von Traueraufgaben erledigen, um wieder ins Leben zurückzufinden. Unbewältigte Traueraufgaben können dazu führen, dass Sie im Trauerprozess auf der Stelle treten oder fortwährend in tiefen Trauerwellen gefangen sind.

Welche Traueraufgaben gibt es?

Der US-amerikanische Trauerforscher William Worden beschreibt vier Traueraufgaben, die gelöst werden müssen. Es handelt sich dabei nicht um persönliche Konflikte mit dem verstorbenen Menschen, sondern um eine aktive Auseinandersetzung mit Ihrem Verlust und den Emotionen, die im Trauerprozess entstehen. Vielleicht erkennen Sie im Folgenden eine ungelöste Aufgabe für Ihre Trauerarbeit.

Den Verlust akzeptieren

Nach dem Verlust eines geliebten Menschen wollen wir lange Zeit nicht wahrhaben, dass er wirklich tot ist und nicht wiederkommt. Manche Trauernden gehen so weit, den Tod zu leugnen, weil sie den Schmerz nicht ertragen oder die Wirklichkeit des Verlustes nicht begreifen können. Besonders schwer haben es Trauernde häufig, wenn sie keine Gelegenheit hatten, die oder den Verstorbenen noch einmal zu berühren und am Sarg Abschied zu nehmen.

Wenn es Ihnen so geht, dann sprechen Sie mit Freunden oder Angehörigen über den Tod Ihres geliebten Menschen. In schwierigen Fällen kann Ihnen auch ein Therapeut oder Trauerbegleiter helfen.

Alle Gefühle zulassen und erfahren

In der Trauerzeit erleben wir eine ganze Bandbreite von Emotionen. Es gibt durchaus Momente mit positiven Gefühlen wie Hoffnung, Freude und vor allem Liebe zum Verstorbenen. Vor allem werden Trauernde jedoch von Emotionen wie Schmerz, Niedergeschlagenheit, Verzweiflung, Wut und Reue gepeinigt.

Es ist eine naheliegende Reaktion, die negativen Emotionen zu verdrängen oder zu betäuben. Der Schmerz ist nur schwer zu ertragen und wird manchmal einfach zu viel. Und auch das persönliche Umfeld erwartet von Trauernden oftmals, dass sie sich „zusammenreißen“ und im Alltag funktionieren.

Um Ihren Verlust zu verarbeiten, ist es aber wichtig, alle Emotionen auszuleben und die guten wie die schlechten Gefühle herauszulassen. Ihr Umfeld muss das hinnehmen. Wenn Sie Ihre Gefühle unterdrücken, kann die Trauerarbeit ins Stocken geraten.

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Lernen, ohne den verstorbenen Menschen zu leben

Weiterzuleben ohne den geliebten Menschen, das bedeutet auch zu realisieren, was er für Sie bedeutet hat und wo er überall fehlt. Nach seinem Verlust werden Sie viele Löcher in Ihrem Alltag feststellen und nicht nur damit leben, sondern sie auch füllen müssen. Sie werden neue Rollen übernehmen und sich dabei selbst verändern.

Das ist eine sehr schmerzhafte Erfahrung, weil es die Lücke nur umso deutlicher macht. Am Ende hilft es aber zu begreifen, wie stark Sie selbst sind, und Sie werden verstehen, wie Sie ohne den verstorbenen Menschen weiterleben können.

Zu dieser Aufgabe gehört auch der veränderte Umgang mit anderen Menschen. Die Anteilnahme und Unterstützung von Freunden und Angehörigen ist jetzt besonders wichtig. Stärken Sie Ihre Bindung zu den Menschen, die für Sie da sind und die Ihnen gut tun.

Dem geliebten Menschen einen (neuen) Platz geben

Als letzte Aufgabe geben Sie dem geliebten Menschen einen neuen Platz in Ihrem Leben. Das kann zum Beispiel ein persönlicher Erinnerungsort mit Bildern und Erinnerungsstücken sein. Wichtiger ist aber der feste Platz in Ihrem Herzen. Dort tragen Sie die oder den Verstorbenen immer bei sich, ohne deswegen traurig zu werden und ohne ihn je zu vergessen. Ihre Trauer belastet Sie dadurch weniger in Ihrem Alltag und Sie werden offener für neue emotionale Bindungen.

Ebenso wie die Phasenmodelle von Verena Kast oder Elisabeth Kübler-Ross hat auch das Modell der Traueraufgaben Anhänger und Kritiker. Die genannten Aufgaben lassen sich sicherlich nicht auf jeden Trauerprozess anwenden, weil alle Menschen unterschiedlich sind. Vielen Trauernden hilft dieses Modell jedoch, persönliche Hindernisse auf ihrem Weg durch die Trauer zu erkennen und an der Lösung ihrer Probleme zu arbeiten.

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