Das Grabkreuz
Grabkreuze aus Holz, in verschiedenen Regionen Deutschlands auch Friedhofskreuze, Sterbekreuze oder Totenkreuze genannt, sind ein provisorisches Grabmal für Erd- und Urnengräber. Die Holzkreuze werden nach der Beerdigung aufgestellt und nach etwa zwölf Monaten durch den Grabstein ersetzt. Aufwändiger gearbeitete Grabkreuze aus Metall oder Stein werden auch als endgültiges Grabmal verwendet.
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Das Grabkreuz als Übergangskreuz
Bei einem Erdbegräbnis können Sie den Grabstein nicht unmittelbar nach dem Verfüllen der Grube aufstellen, da sich das Erdreich erst noch setzen muss. Ein schwerer Stein könnte auf dem lockeren Untergrund einsinken und umstürzen. Damit das Grab nicht ohne Markierung bleibt, wird für die Übergangszeit ein provisorisches Grabkreuz aus Holz gesetzt.
Das Urnenkreuz
Bei Urnengräbern setzt sich das Erdreich nicht im selben Ausmaß wie bei einem Erdbegräbnis. Aus diesem Grund können Sie den Urnengrabstein sofort setzen. Trotzdem kommt es vor, dass Angehörige zunächst ein provisorisches Grabkreuz, auch Urnenkreuz oder Urnengrabkreuz genannt, aufstellen. Der Grund dafür kann sein, dass die Gestaltung des eigentlichen Grabmals längere Zeit in Anspruch nimmt oder dass noch keine Entscheidung über die endgültige Grabgestaltung getroffen wurde. Auch Kostenersparnis kann eine Rolle spielen.
Entsprechend der Größe der Urnengräber ist ein Urnenkreuz kleiner als ein Grabkreuz für Erdgräber. Aus diesem Grund werden Urnenkreuze auch als Grabmal für Kindergräber verwendet.
Material und Verarbeitung
Übergangskreuze werden immer aus Holz gefertigt, teilweise aus Eiche, zum Teil auch aus anderen, weniger haltbaren Holzarten wie zum Beispiel Kiefer oder Lärche. Das Holzkreuz wird einfach mit Klarlack versiegelt, um es vor der Witterung zu schützen.
Beschriftung
Auf dem Holzkreuz werden üblicherweise der Name oder die Initialen sowie die Lebensdaten der Verstorbenen vermerkt. Diese werden direkt vom Hersteller oder vom Bestatter eingeschnitzt, eingraviert oder aufgeklebt (Folienlettern).
- Manche Angehörige versehen das Grabkreuz zusätzlich mit einem Foto der Verstorbenen.
- Je nach Vorgaben der Friedhofsordnung kann auch eine Handbeschriftung zulässig sein. Wir erkundigen uns gerne für Sie.
Gestaltung
Provisorische Grabkreuze werden in unterschiedlichen Ausführungen angeboten. Neben schlichten Modellen können Sie Holzkreuze mit Kehlung, Holzkreuze mit gerundeten Kanten, Holzkreuze mit konischen Balken oder geschweiften Konturen wählen. Grabkreuze mit Dach werden auch als Dachkreuz bezeichnet. Außerdem sind auch russisch-orthodoxe Grabkreuze und Kreuze mit Christusfigur oder anderen religiösen Verzierungen erhältlich.
Aufstellen eines Übergangskreuzes
Übergangskreuze aus Holz sind relativ leicht und benötigen kein Fundament, um sicher zu stehen. Das untere Ende ist angespitzt und sie werden einfach fest in die Erde gesteckt. Beim Setzen des endgültigen Grabmals kann das Holzkreuz also leicht wieder entfernt werden.
- Die Wartezeit zwischen der Beerdigung und dem Aufstellen des endgültigen Grabsteins beträgt bei Erdbegräbnissen in der Regel zwölf Monate (je nach Beschaffenheit des Bodens kann dieser Zeitraum geringfügig variieren).
- Übergangskreuze werden daher in einer Qualität gefertigt, die eine Haltbarkeit von mindestens einem Jahr gewährleistet.
- Nach Verstreichen dieser Zeit müssen Sie damit rechnen, dass das Holzkreuz aufgrund von Witterungseinflüssen unansehnlich wird.
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Das Grabkreuz als endgültiges Denkmal
Als dauerhaftes Grabmal finden Kreuze heute vor allem in den Alpenregionen Verwendung. Man sieht sie jedoch auch vereinzelt auf Friedhöfen in anderen Gegenden Deutschlands. Es gibt verschiedene Gründe, sich für ein Grabkreuz anstelle eines Grabsteins zu entscheiden: Neben dem persönlichen Geschmack können auch religiöse Beweggründe eine Rolle spielen. Als christliches Symbol steht das Kreuz für die Erlösung und die Überwindung des Todes.
- Im Vergleich zu provisorischen Kreuzen sind dauerhafte Grabkreuze aufwändiger gearbeitet und/oder aus länger haltbarem oder haltbar gemachtem Material gefertigt.
- Auf diese Weise können sie der Witterung über viele Jahre standhalten.
Wann wird ein Grabkreuz aufgestellt?
Genau wie bei anderen Grabmalen müssen Sie auch bei einem Grabkreuz die Frist von zwölf Monaten nach der Beerdigung beachten. Erst dann hat sich das Erdreich so weit gesetzt, dass das Kreuz gefahrlos aufgestellt werden kann. Dies gilt jedoch nur für Grabkreuze, die auf einen Sockel montiert werden. Urnenkreuze und andere kleinere Kreuze, die mit einem Erdspieß befestigt werden, können Sie sofort aufstellen.
Grabkreuze aus Holz
Um sie von provisorischen Holzkreuzen zu unterscheiden, bezeichnet man dauerhafte Holzgrabkreuze auch als Holzgrabmal oder Grabmal aus Holz. Sie werden aus langlebigen, massiven Hölzern gefertigt (meistens Eiche) und mehrfach lackiert. Das ist wichtig, damit das Holz nicht vorzeitig verwittert oder ergraut.
- Grabkreuze aus Holz werden – je nach Größe – auf einen Sockel montiert oder mit einem längeren Erdspieß auf das Grab gesteckt, damit sie sicher stehen.
Grabkreuze aus Metallguss
Grabkreuze aus Metall sind in der Regel deutlich kostspieliger als Holzgrabkreuze. Grabkreuze aus Schmiedeeisen oder Kreuze aus Bronze sind oft kunstvoll gearbeitet und aufwendig verziert, daneben findet man aber auch schlicht gehaltene Kreuze. Grabkreuze aus Edelstahl bieten den Vorteil, dass sie rostfrei und somit besonders pflegeleicht sind.
- Größere Grabkreuze aus Metallguss werden auf einen Sockel montiert.
- Kleinere Urnenkreuze werden mit einem Erdspieß in den Boden gesteckt.
Grabkreuze aus Acryl
Der Werkstoff Acryl ist witterungs- und UV-beständig und leicht zu verarbeiten. Aus diesem Grund werden heute auch Grabkreuze aus schwarzem und weißem Acryl angeboten. Es handelt sich dabei meist um kleinere Gedenk- oder Urnengrabkreuze, die mit einer Laserbeschriftung und gegebenenfalls mit einer zusätzlichen Lasergravur versehen werden können.
- Grabkreuze aus Acryl werden in der Regel mit einem Erdspieß im Boden verankert.
Grabkreuze aus Stein
Vom Mittelalter bis in die Neuzeit und regional bis ins 19. Jahrhundert wurden in Deutschland häufig auch Grabsteine in Kreuzform aufgestellt. Heute sieht man solche Grabkreuze aus Stein eher selten. Als Alternative zum Grabkreuz aus Stein können Sie sich für einen Grabstein mit Schmuckelement, Durchbruch oder Relief in Kreuzform entscheiden, wie sie von den meisten Steinmetzen angeboten werden.
Grabkreuz selber machen
Manche Angehörige bringen ihre Liebe und Verbundenheit zu den Verstorbenen auf besonders persönliche Weise zum Ausdruck, indem sie ein Grabkreuz selber machen. Solange es die Friedhofsordnung nicht anders vorschreibt, spricht nichts dagegen, dass Sie ein selbstgemachtes Grabkreuz aufstellen. Über etwas handwerkliches Geschick sollten Sie jedoch verfügen. Die Fertigung, liebevolle Gestaltung und das Aufstellen des Kreuzes können ein wichtiger Teil der Trauerarbeit sein.
Ein selbstgemachtes Grabkreuz kann sowohl temporär als auch dauerhaft aufgestellt werden. Genau wie ein gekauftes Kreuz sollte es aus haltbarem Holz wie Eiche oder Lärche gefertigt und sorgfältig lackiert werden, damit eine gewisse Widerstandsfähigkeit gegeben ist. Im Internet finden Sie Vorlagen und Anleitungen zum Nachbauen. Das Holz bekommen Sie in einer Holzhandlung oder im Baumarkt.
Andere Trauerkreuze
Kleinere Kreuze werden häufig auch als Gedenkkreuze an Unfallorten aufgestellt. Man bezeichnet sie als Unfallkreuze oder Straßenkreuze. Ein Unfallkreuz steht in der Regel am Straßenrand und markiert den Sterbeort eines Unfallopfers. Oft wird auch Grabschmuck neben das Trauerkreuz gelegt. Auf diese Weise entsteht ein alternativer Trauerort für die Hinterbliebenen, zusätzlich zum eigentlichen Grab. Darüber hinaus dient das Unfallkreuz als Mahnung für andere Verkehrsteilnehmer.