Palliativmedizin – ganzheitlicher Therapieansatz für selbstbestimmtes Leben

Palliativmedizin kann Patienten ein Leben in Würde ermöglichen, wenn keine Heilungschancen mehr gegeben sind. Ein ganzheitlicher Therapieansatz soll die Lebensqualität der Betroffenen verbessern, damit sie bis in die Sterbephase selbstbestimmt über ihr Leben entscheiden können.

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Was ist Palliativmedizin?

Palliativmedizin ist ein aktiver, ganzheitlicher Behandlungsansatz für Patienten mit einer unheilbaren Erkrankung in weit fortgeschrittenem Stadium. Wichtigstes Ziel der Palliativmedizin ist eine Steigerung der Lebensqualität durch die Linderung von Schmerzen und anderer Krankheitsbeschwerden (psychische, spirituelle und soziale Probleme).

Neben der Patientenbehandlung umfasst der palliative Ansatz (lateinisch: Pallium = Mantel, Umhüllung; palliare = schützen, einhüllen) auch die Einbeziehung und Betreuung der Angehörigen. Menschliche Nähe, offene Kommunikation und interdisziplinäre Teamarbeit sollen die Voraussetzungen für ein selbstbestimmtes, würdevolles Leben bis zuletzt schaffen.

Wann wird Palliativmedizin eingesetzt?

Palliativmedizin wird vor allem in der Onkologie eingesetzt, um Krebspatienten in den letzten Krankheitsphasen zu helfen. Neben Krebs werden aber auch andere Erkrankungen mit starken, belastenden Symptomen palliativ behandelt: Herz- und Lungenerkrankungen, schwere Leber- und Nierenerkrankungen, Parkinson, Mukoviszidose und andere Stoffwechselerkrankungen, Folgen schwerer Schlaganfälle und AIDS.

Palliativbetreuung

Die Palliativversorgung der Patienten beginnt nicht immer in der letzten Lebensphase, sondern oft schon ab der ersten Diagnose. Durch frühzeitige palliative Betreuung und Behandlung ist es möglich, dem Patienten und seinen Angehörigen das Leben mit der Erkrankung von Anfang an zu erleichtern und die Überlebenszeit zu verlängern. Dies gilt insbesondere in der Kinderpalliativmedizin.

Ziele der Palliativmedizin

Da palliative Behandlung und Pflege bei unheilbaren Krankheiten Anwendung finden, zielt die Palliativmedizin nicht auf Heilung der Betroffenen, sondern vielmehr auf Symptomkontrolle ab. Sie soll den Patienten ein erträgliches und selbstbestimmtes Leben im fortgeschrittenen Krankheitsstadium ermöglichen, indem sie die Symptome der Erkrankung oder Begleiterscheinungen ihrer Therapien lindert.

Was kann Palliativmedizin leisten?

Die palliative Therapie kann je nach Erkrankung mithilfe verschiedener Schmerzmittel oder anderer Medikamente erfolgen. Je nach Art der Symptome kann eine Palliativversorgung auch den Einsatz von Psychotherapie, Chemotherapie, Strahlentherapie und chirurgischen Eingriffen erfordern.

Palliativmedizin

Schmerzen

Die Schmerztherapie zählt zu den wichtigsten Herausforderungen in der Palliativmedizin. Unterschiedliche Krankheiten und Schmerztypen erfordern differenzierte Therapiepläne für alle Patienten. In der palliativmedizinischen Behandlung können akute Schmerzmittel, leichte oder starke Opioide sowie Kombinationen der verschiedenen Schmerzmittel zur Symptomkontrolle eingesetzt werden.

Schwäche

In der Endphase schwerer Erkrankungen tritt Schwäche (Fatigue) als Begleiterscheinung sogar noch häufiger auf als Schmerz. Physische und psychische Erschöpfung sind insbesondere bei Krebspatienten verbreitete Symptome. Sie führen zu stark verminderter Funktionsfähigkeit und schränken die Patienten dadurch erheblich in ihrem Alltag ein.

Zur Behandlung von Schwäche werden in der palliativmedizinischen Behandlung eingesetzt: Überprüfung, Absetzung oder Neueinstellung der Medikation, Gymnastik/Bewegung für den Patienten sowie die Verabreichung von Antidepressiva beziehungsweise Psychostimulanzien.

Atemprobleme

Im fortgeschrittenen Krankheitsstadium leiden Patienten oft an unterschiedlich ausgeprägten Atemproblemen wie scheinbarer Atemnot (Dyspnoe), Rasselatmung oder auch schwerem Husten. Mit verschiedenen Therapien versucht die Palliativmedizin eine bessere, gleichmäßige Atmung zu bewirken. Opioide sollen beruhigend und angstlösend wirken. Auch Antibiotika oder Sauerstoff können zur Symptomkontrolle verabreicht werden.

Weitere Symptome

Weitere häufig auftretende Symptome, die durch palliativmedizinische Versorgung gelindert werden können, sind: Mundtrockenheit (Xerostomie) , Hautprobleme, Appetitverlust und Gewichtsabnahme (Tumorkachexie).

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Wege der Palliativmedizin

In der Palliativmedizin kommen Therapien grundsätzlich nur dann zur Anwendung, wenn eine positive Veränderung für den Patienten zu erwarten ist und wenn der Betroffene sein Einverständnis gibt. Es werden dabei immer möglichst schonende Verfahren gewählt.

  • Der holistische Ansatz erfordert interdisziplinäre Teamarbeit zwischen verschiedenen Berufsgruppen.
  • Darüber hinaus bezieht er neben den Patienten auch ihre Angehörigen in die Behandlung mit ein.

Palliativmedizinische Beratung

Spezialisten aus unterschiedlichen Fachgebieten wie zum Beispiel Onkologie, Dermatologie, Innerer Medizin und Radiologie arbeiten in der Palliativversorgung eng mit Therapeuten und Psychologen zusammen. Sie begleiten die Betroffenen auf ihrem Weg und können ihre Lebensqualität durch die palliativmedizinische Behandlung oft deutlich verbessern. Gemeinsam können sie optimal auf ihre vielfältigen Bedürfnisse eingehen, die sich im Krankheitsverlauf ergeben und die sich zudem häufig ändern können.

Kommunikation und Informationsaustausch zwischen Ärzten, Patienten und Angehörigen spielen in der Palliativmedizin eine wichtige Rolle. Der Patient und sein Selbstbestimmungsrecht stehen bei allen Entscheidungen im Fokus. Durch Aufklärung, transparente Prognosen, Rücksichtnahme auf die soziale Situation und das Aufzeigen von Behandlungsalternativen soll den Erkrankten ein würdevolles und selbstbestimmtes Leben bis in die Sterbephase ermöglicht werden.

Wo wird palliative Versorgung angeboten?

Schwerstkranke und sterbende Menschen können in Deutschland ambulant oder stationär palliativmedizinisch versorgt werden. Die Kosten dafür tragen die gesetzlichen Krankenkassen.

Betreuung auf der Palliativstation

Etwa 15 Prozent der Krankenhäuser in Deutschland bieten spezialisierte Palliativstationen für Menschen mit lebensbegrenzenden Erkrankungen an. Die interdisziplinären Teams der Palliativstationen sind darauf ausgerichtet, die Patienten palliativmedizinisch zu versorgen, zu betreuen und zu pflegen. Für Angehörige gibt es häufig Übernachtungsmöglichkeiten.

  • Der Aufenthalt auf einer Palliativstation ist in der Regel jedoch zeitlich begrenzt: Ziel der stationären Behandlung ist es, die Symptome so weit zu lindern, dass die Weiterbetreuung im Hospiz oder zuhause erfolgen kann.
  • Bundesweit stehen etwa 300 Palliativstationen zur Verfügung. Die Einrichtung weiterer Palliativstationen wird unter anderem von der deutschen Krebshilfe unterstützt und gefördert, die sich auch in der Forschung engagiert.

Palliative Versorgung im Hospiz

Im Hospiz werden Patienten im fortgeschrittenen Krankheitsstadium und in der Sterbephase bis zu ihrem Tod palliativmedizinisch versorgt und gepflegt. Der Aufenthalt ist also zeitlich unbegrenzt. Die zum Teil ehrenamtlich wirkenden Hospiz-Mitarbeiter werden von palliativmedizinisch geschulten Ärzten aus unterschiedlichen Fachbereichen unterstützt und beraten.

Bundesweit gibt es zurzeit etwa 200 stationäre Hospize.

Palliativmedizinische Betreuung im Hospiz

Palliativmedizin zuhause

Um Patienten auch in der letzten Lebensphase ein würdevolles und selbstbestimmtes Leben im vertrauten Zuhause zu ermöglichen, kann ihnen der Arzt eine Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung (SAPV) verordnen. SAPV-Teams bestehen aus Ärzten und Pflegefachkräften, die den Patienten 24 Stunden am Tag zur Verfügung stehen. Unterstützt werden sie von Physiotherapeuten, Sozialarbeitern und Psychologen.

Palliativmedizin und Sterbehilfe

Palliativmedizin ist von aktiver oder passiver Sterbehilfe klar zu unterscheiden: Sie versucht nicht, den Tod herbeizuführen oder zu beschleunigen. Die Gesamtheit aller palliativen Maßnahmen führt im Gegenteil eher dazu, die Überlebenszeit der Patienten zu verlängern.

Gleichzeitig zählt es zu den wichtigsten Zielen der Palliativpflege, das Selbstbestimmungsrecht der Kranken bis zuletzt zu bewahren. Sie überlässt dem Patienten daher die Entscheidung, Therapien gegebenenfalls abzulehnen, auch wenn das seine Lebenserwartung in der Folge verkürzen kann.

Die Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP) spricht sich in einer gemeinsamen Stellungnahme mit der Bundesarbeitsgemeinschaft Hospiz zur Gesetzgebung in den Niederlanden ausdrücklich gegen aktive Sterbehilfe und für aktive Lebenshilfe aus. Allenfalls Sterbebegleitung wird im Hospiz oder in der Palliativstation angeboten.

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