Liebe Ute,

du warst eine Frau voller Widersprüche – kraftvoll, eigenwillig, laut, lebenshungrig.
Du hast das Leben geliebt, das Tanzen, das Gespräch mit Menschen – ob bekannt oder fremd. Du warst nie still, nie angepasst – und hattest doch oft Angst, übersehen zu werden.

Ich durfte dich ein Stück deines Weges begleiten – nicht immer war es leicht, und doch gab es auch viele schöne Stunden des Beisammenseins. Du hast gespürt, dass ich es gut mit dir meinte, auch wenn ich dir nicht immer nach dem Mund redete. Vielleicht war genau das unsere Verbindung – offen, ungeschönt, aber echt.

Ich wusste, dass deine Seele viele Verletzungen davongetragen hatte. Und zugleich habe ich gespürt, wie sehr sich dein Herz nach Verbindung und Trost sehnte – nach Freiheit, nach einem Leben ohne Ecken und Kanten. Das konnte ich gut verstehen, denn unsere Lebenswege hatten einige Parallelen.

Dass ich dich am Ende nicht mehr besuchen konnte, tut mir sehr leid. Meine Kräfte waren erschöpft. Und doch bin ich dankbar – für die Zeit, die wir miteinander hatten. Für die Gespräche, dein Lachen, deine scharfen Bemerkungen, deinen wachen Blick und deinen oft überraschenden Humor.

Du warst keine einfache Frau – aber du warst du. Mit all der Wucht und all der Sehnsucht, die in dir lebte.

Mögest du nun frei sein, Ute – ganz frei.
Tanzen, lachen, leben – ohne Schmerz, ohne Groll.

In Liebe und mit Respekt,
deine Leah

Du hast mir das Leben geschenkt, mich geliebt, begleitet, gestärkt – nun gehst du voran, und mein Herz bleibt still bei dir.
In unendlicher Dankbarkeit und tiefer Liebe verabschiede ich mich von meiner Mutti.
Dein Licht wird für immer in mir weiterleuchten! Deine Tochter