Gedenkfeier

Zu Beginn Herbert Grönemeyer "Bochum ich komm aus Dir"¶

SUSANNE
Liebe Sabine, lieber Rainer und Thorsten, liebe Familie und Freunde, wir treffen uns an diesem naturverbundenen Ort, der so gut zu Peter passt mit seiner großen Liebe zu Pflanzen und Blumen. Auf seinen Wunsch hin wollen  wir keine Trauerfeier sondern eine Andenkenfeier für ihn gestalten.
Ich werde uns alle durch den Ablauf führen.
Wir haben bereits Musik gehört  und werden noch weitere Musik von unserem ,,Bochumer-Jung" hören.
Auch möchten einige von uns noch ein paar persönliche Worte an Peter  richten. Damit alle Anwesenden verstehen warum ich hier stehe möchte ich gerne den Anfang machen.¶

Text Susanne
Die Beziehung von Norbert und mir zu Sabine ging immer über die einer Arbeitskollegin hinaus. Nach Sabines Renteneinritt sahen wir uns dann schnell  privat. Irgendwann war dann auch Peter fester Bestandteil unserer Treffen in  der gemütlichen Küche. Zwischen uns entwickelte sich schnell so eine besondere Atmosphäre. Wir haben über vieles gesprochen und waren immer  sehr offen dabei. Aber niemals hat sich jemand dadurch verletzt gefühlt, besonders das hat uns alle nur noch mehr Zusammenhalt gegeben. Wir danken  Peter, der diesen ganz besonderen Geist in unsere Runde getragen hat.

SUSANNE
Nun wird Peters Enkelin Lena uns einige Erlebnisse aus Ihrer Kindheit mit ihrem Opa berichten

LENA
Lieber Opa,
ich schicke diese Worte aus meinem Herzen heraus zu dir ins Himmelsreich. Ich hoffe, dass es dir nun gut geht & der Schmerz der letzten Jahre von dir geschieden ist. Du wirst mir fehlen. Dennoch Blicke ich mit Freude auf die Zeit mit dir zurück. Besonders meine Kindertage und die meines Bruders Oli, hast du positiv geprägt und bunter gemalt. Für uns hat es nie eine Rolle gespielt, welcher Mensch du warst, bevor du zu unserem Opa wurdest. Wir haben und werden dich immer als einen liebevollen und fürsorglichen Opa sehen, der trotz seiner Krankheiten und Einschränkungen stets bemüht war, uns schöne Abenteuer zu bescheren.
Du hast nicht gezögert, uns mit Süßkram zu versorgen, an warmen Sommertagen den Pool unten im Hof aufzubauen, bei uns im Garten mitzuhelfen, wenn ich Geburtstag hatte oder uns von eurem Balkon aus mit dem Gartenschlauch nass zu machen. Manchmal hast du uns auch vom Balkon einen Korb, der an einem Seil befestigt worden war, runtergelassen, der mit Capri Sonne und Süßem gefüllt war, um uns zu die Zeit in eurem Hof noch schöner zu machen. Das ein oder andere Mal bist du auch mit Oma, Oli und mir in den Kölner Zoo gefahren. Du hast uns stundenlang im Bollerwagen hinter dir hergezogen. Du hast uns immer richtig geliebt. Auch den alten Kassetten- Rekorder hast du wieder zum Laufen gebracht, Oli und ich durften Höhlen in eurem Wohnzimmer bauen und wir haben dann das Video ,,Bernard und Bianca" schauen dürfen.
Auch deine Lieblingssüßigkeiten hast du immer tüchtig mit uns geteilt. Darunter zählten: Kinder Choco Fresh und Kartoffelchips in Gitterform. Auch das gute alte Sandwich Eis durfte nie fehlen. Manchmal hattet ihr mehr Sandwich Eis im Gefrierer als sonstige Lebensmittel.
Zahlreiche Tage hast du mit uns verbracht, bist mit uns durch die Bergheimer Straßen gelaufen, über den Palmen-Spielplatz bis hin zum alten Edeka, um uns für den Rückweg eine Rolle Mentos zu kaufen. Auch heute noch, eigentlich immer, wenn ich Mentos esse, denke ich an dich. So schmeckt meine Kindheit mit dir. Nach Mentos. Als ich noch super klein war, warst du auch öfter bei uns zu Besuch. Wirklich weit voneinander weg gewohnt haben wir ja nicht. Auch die Bergheimer Kirmes hast du ab und zu mit mir und Oli besucht. An der Ecke, wo die Kirmes gestanden hat, gibt es diesen Bäcker. Ich kann gar nicht aufzählen, wie oft du mich dort hin geschickt hast um Kürbiskern- Brötchen zu kaufen, die du dann zuhause mit 1- KG Margarineaufstrich verputzt hast.Lieber Opa, du hast Alles für deine Enkelkinder gegeben. Obwohl du schon immer schwer krank warst, warst du da und hast alles dafür getan, dass wir das immer wissen. Ich hōre noch heute deine Stimme in meinen Ohren. Vor Allem dann, wenn Herbert Grönemeyer im Radio läuft und du dann mitgesungen und gesummt hast. Oder wenn du dich über etwas lustig gemacht hast. Dieses freche Lachen von dir, werd ich nie vergessen. Wenn wir über deine Heimat: Bochum, gesprochen haben, bist du immer aufgegangen wie eine Butterblume. In der Zeit als ich mit Papa alleine in Mondorf gewohnt habe, warst du besonders viel für mich da. Du warst mir immer eine Stütze. Du hast mir immer ehrlich deine Meinung gesagt. Auch wenn ich mal falsch lag, hast du mich darauf aufmerksam gemacht. Besonders wenn es darum ging, dass ich mich mal wieder mit Papa gestritten habe und du mir aufgetragen hast ihm zu vergeben und mit ihm Frieden zu schließen.
Danke für die vielen Sandwich Eis auf eurer Terrasse. Sie werden mir fehlen. Naturphänomene läuft. Du hast dich immer sehr für die Natur interessiert. All diese Erinnerungen an dich und die Dinge, die ich mit dir verbinde, möchte ich nicht mehr missen. Nun wird mich keiner mehr lieb gemeint als ,,Mistbiene" bezeichnen. Eine Erinnerung, die mir auch direkt in den Sinn kommt, wenn ich an dich denke, ist der damalige Teich im Hof bei euch. Du warst so auf Zack und hast den Teich schon 500 mal umdekoriert. Die Fische haben sich sehr gefreut. Für die Pflege des Teiches ist wahrscheinlich deine ganze Rente draufgegangen. Auch deine zahlreichen Bilder von Wölfen, Indianern und Adlern erinnern mich an dich und dein Interesse für die Natur und Kultur dieser Völker.
Dass du ein cooler Opa bist, wusste ich spätestens dann, als du mir stolz deine Lederjacke und dazugehörige Pilotenbrille vorgeführt hast.
Danke, dass du meine Oma dein ganzes Leben lang geliebt hast. Sicherlich war es nicht immer leicht und auch schwere Zeiten haben eure Bindung zu beeinflussen versucht. Dennoch bin ich froh, dass sie dich hatte und sie dich jetzt für immer im Herzen tragen darf. Ich werde es vermissen, dass du nach ihr rufst: ,,Bienchen". So hast du sie immer genannt. Selbst wenn du sauer warst. Meine Oma, eine wunderbare Frau. Ich werde jetzt auf sie aufpassen Opa. Du wachst von oben und ich von hier unten. Wenn sie mich braucht, werde ich da sein. Und auch sonst werde ich da sein. Danke Opa, dass du da warst für uns: Für Oma, Für deine Enkelkinder, deine Söhne und sonstige Freunde und Familie. Ich werde dich immer lieb haben und in meinem Herzen als eine warme Erinnerung tragen.
Möge der liebende Vater auf deine Seele acht geben und dir das geben, was du dir immer gewünscht hast: Frieden. 
Auf ein Wiedersehen.
Deine Mistbiene

SUSANNE liest stellvertretend den Text von Christa

Peter - grosser Bruder -
du bist deinem Geburtsort immer sehr verbunden geblieben, er war für dich Heimat.
Du bist immer wieder gerne dorthin gefahren und hast als treuer Fan dem VfL Bochum stets die Daumen gedrückt.
Darum habe ich für dich heute an dieser Stelle eine Strophe aus dem "Bochumer Jungenlied" ausgesucht:
Es kann ja nicht immer so bleiben,
hier unter dem wechselnden Mond.
Es kommt eine Zeit, da verwelket, was mit uns die Erde bewohnt.
Doch kommen wir wieder zusammen auf wechselnder Lebensbahn,
bist du immer noch ein "Bochumer Junge" Peter, da kannste dich dropp verloten
du bleibst in meinem Herzen

SUSANNE liest stellvertretend den Text von Sabine  ¶             

Peter mein Lieber, 

bei unserer Hochzeit haben wir uns versprochen ... bis das  der Tod uns scheidet ....
Fast 40 Jahre später gaben wir uns erneut das Eheversprechen ... bis das der Tod uns scheidet ...
Nun ist der Tag gekommen, an dem Du voraus gehst, um an einem anderen Ort mit all den anderen die uns lieb und unvergessen sind, auf mich zu warten
Bis dahin erweitere ich heute mein Versprechen ... über den Tod hinaus ...
bis wir uns wiedersehen.    

SUSANNE                     
Für seinen Weg zum Ruheplatz hat Peter sich ,,Zeit zu gehen" von Unheilig  gewünscht.
Wenn die Musik einsetzt machen wir uns alle bereit Peter zu diesem Ruheplatz zu begleiten. Rainer wird das was von  Peter sterblich ist tragen und am Grab an Sabine übergeben, dort wird sie ihn zur letzten Ruhe betten. Thorsten, Rainer und Sabine haben für Peter Heimaterde von der Steinkuhlstrasse 24 (hier ist er aufgewachsen) und aus Langendreer vom Eschweg 25 (hier hat er bei den Schwiegereltern schöne Zeiten erlebt) bei sich.

¶Auf ausdrücklichen Wunsch von Sabine bitte ich stellvertretend von  Kondolenzbezeugungen am Grab  abzusehen

¶ALLE Gang zum Ruheplatz.

¶Wer möchte hat jetzt die Gelegenheit für ein stilles Gebet und seinen Abschied von Peter. Danach gehen wir still auseinander. 
Auf Peters ausdrücklichen Wunsch wird kein Trauermahl stattfinden.

Epilog

Auf seinem letzten Weg wurde er begleitet von Sabine, Rainer und Marta, Thorsten und Jule, Oliver, Lena und Lennart, Christa, Ralf, Uli, Frank und Ilona, Daniel und Manuela, Susanne und Norbert, Resi, Herbert Müller,

Wir möchten uns bei allen herzlich bedanken, die uns in diesen schweren Wochen hilfsbereit stets zur Seite standen. 

Sabine und Rainer